Montag, 29. Juni 2009

Finnland und Wels

Endlich war es wieder soweit, dass ich, Stefan, nach Europa gekommen bin. In das Mutterland beinahe jeden Australiers. Erstens ergab es sich dabei, endlich wieder in Wels einzukehren. Zwei wunderbare Tage in Wels bei der Familie und natuerlich im Rewue mit meiner elser Gang. Das war wirklich wieder wunderbar, ich hab mich wahnsinnig wohl gefuehlt, danke. Obwohl mich das Wetter wirklich abgeschreckt hat, nicht mal im Winter wird es so schirch in Australien wie es in diesen Tagen in Wels war, pfui. Im September komme ich ja wieder laenger nach Oesterreich, da freue ich mich dann auch alle anderen Freunde die dieses Mal leider zu kurz gekommen sind, zu besuchen, besonders dabei die Wiener Freunde. Ich freue mich schon wieder sehr.

Aber ich bin eigentlich aus einem anderen Grund nach Europa gekommen. Und nachdem ich ja sonst eh immer so wenig von der Arbeit schreibe, wie sich einige beschwert haben, berichte ich auch warum:

Die Einheit in Perth in der ich arbeite ist eine von 9 PPUs auf der Welt von Sandvik. Dies steht fuer Project Production Unit, klingt komisch, ist es auch. Basically heisst das, dass wir eine Projekteinheit sind die nach Leoben berichtet, weil dort das Tagbausegment seinen Hauptsitz hat. Perth ist eine der grossen 3, Suedamerika, Suedafrika und Australien sind die grossen Maerkte und damit auch die groessten Einheiten. Dort geht es rund im Bergbau ueber Tag. Genuegend Eisenerz und Kohle ist vorhanden die abgebaut und nach China geschippert werden muss.

Nachdem viele dieser PPUs gerade neu besetzt wurden und noch nie ein Treffen dieser Einheiten stattgefunden hat war es nun an der Zeit um ein PPU-Management Meeting abzuhalten. Dazu waren die Leiter der Einheiten und die Finanzer eingeladen. Nachdem unser neuer Boss ein Finne ist und in Hollola zuhause ist wo auch eine der PPUs angesiedelt ist, haben wir uns dort getroffen. Die ganze Welt war natuerlich vertreten, Brasilien, Canada, Finnland, Oesterreich, Suedafrika, Indien, China und Australien. Die Mehrheit dabei aber doch Deutsche und Oesterreicher.



Das Meeting hat 3 Tage gedauert und bis zum Koepferauchen wurde praesentiert, diskutiert und philosophiert. Bilder habe ich aber natuerlich nur von der Umgebung gemacht, sorry. Nachdem so ein Meeting ja auch einen sozialen Effekt haben soll und die Leute sich kennenlernen sollen wurde eine schoene Umgebung ausgesucht und auch Rahmenprogramm geboten. Dieses Programm braucht man in Finnland aber nicht wirklich zusammenstellen, das ergibt sich von selbst.

Bier, Sauna, See (in dieser Reihenfolge), gutes Essen, viel Lachs, Baeume, Baeume und nochmal Baeume, und viele Seen. Das Klischee wurde 200% erfuellt. Jedoch hat es eine wichtige Abweichung gegeben. Das Wetter war wirklich sommerlich und dadurch traumhaft. Den Jetlag habe ich auch gut ueberstanden, nachdem die Sonne ja nicht wirklich untergeht zu dieser Jahreszeit, war keine Eingewoehnung noetig.


Toll waren aber die richtig Finnischen Dinge, wie die Rauchsauna. Eine Holzhuette gleich neben dem See ohne Schornstein wo den ganzen Tag auf kleiner Flamme eingeheizt wird und dann bevor man reingeht wird die Tuer geoeffnet, der ganze Rauch geht raus und die perfekte Rauchsauna ist bereit, toll. Wieder was ganz Neues, hat mir recht getaugt. Noch besser wurde es natuerlich, dass man wenn man aus der Sauna wieder rauskommt direkt in den See springen kann (18 Grad, ideal) und dann hatten sie auch noch einen Whirlpool in dem man sich bei einem Bier wieder regenieren konnte, super.

Bevor ich wieder nach Hause zu Marlene geduest bin, habe ich noch die Chance gehabt mir Helsinki anzusehen. Bei diesem tollen Wetter war auch das ein Traum. Ich bin Finnland-Fan.


Mittwoch, 10. Juni 2009

Mehr Fotos von Karijini

Wir haben neue Fotos von unserer Wanderung auf den Mt. Bruce bekommen und auf Picasa gestellt - für alle die sich dem Fernweh noch mehr hingeben wollen :-)

Dienstag, 2. Juni 2009

Karijini Nationalpark

Wie schon im letzten Blog-Eintrag erwähnt war dieses Wochenende schon wieder Kofferpacken angesagt. Da am Montag in West-Australien auch ein Feiertag war (nicht Pfingsten sondern 'Foundation Day', das Gründungsdatum der ersten Kolonie in WA), haben wir (Stefan& ich, sowie Stefans Arbeitskollege, Stefan und seine Freundin Kristina) einen Flug rauf nach Newman nahe (180km - also so gut wie keine Entfernung hier in Australien) des Karijini Nationalparks gebucht. Dieser Park ist der 2. größte Nationalpark Westaustraliens und besonders für seine unzähligen, tiefen Schluchten (= Gorges) bekannt. Es gibt hier viele kleine Flussläufe, die dann plötzlich durch tolle Wasserfälle abfallen oder sich in Wasserlöchern ansammeln.


Einquartiert haben wir uns auf einem Campingplatz mitten im Nationalpark. Samstag früh gings also los mit Virgin Blue rauf nach Newman; der Flug war schon mal der erste Spaß, da wir uns gleich mal bei den Stewardessen unbeliebt gemacht haben. Die erste Rüge haben wir gleich mal bekommen, weil wir während des Zeigens der Sicherheitsvorschriften geratscht und nicht aufgepasst haben, dann weil sich Kristina eine Reihe nach vorne sitzen wollte, diese Reihe aber Premium Economy war (eigentlich deutlich zu erkennen an den andersfarbigen Sitzen...) und schlussendlich dann noch weil wir ein leeres Trinkpackerl im Premium Economy Sitz stecken haben lassen. Und das darf man auf keinen Fall, vor allem, wenn man nur Economy gebucht hat... was für ein Vergehen. Die Stewardess war jedenfalls extrem grantig und die Tatsache, dass uns ihr Ärger eher amüsiert hat, hat uns natürlich auch nicht wirklich beliebter gemacht. Aber naja, zumindest war der erste Running Gag des Wochenendes geboren :-)

In Newman angekommen gings dann gleich mal zum Woolworth Proviant einkaufen. Nachdem wir auf dem Campingplatz angekommen sind und unsere Zelte aufgebaut haben, gings dann schon los um die ersten Schluchten zu erkunden. Erste Station war der Oxer Lookout, wo die 4 Schluchten Weano Gorge, Red Gorge, Joffre Gorge und Hancock Gorge zusammentreffen. Es war wirklich atemberaubend und die Fotos kommen mit dem echten Erlebnis leider nie ganz mit. Wir sind dann gleich mal in die Weano Gorge hinuntergeklettert - nicht ganz ungefährlich, weil die Wege teilweise sehr steil sind. Der Winter ist dort oben der Beginn der Trockenzeit, dh wir mussten uns nicht ums Wetter kümmern; im Sommer allerdings ist Regenzeit, und durch die Nähe zur Küste und dem tropischen Wetter dort, regnet es dann fast jeden Tag mal für eine Stunde. Dann kann sich der kleine Bach in der Schlucht schnell in einen reißenden Fluss verwandeln; außerdem ist die Gegend dort sehr reich an Eisenerz (deswegen auch die rote Erde) wodurch dann extreme Blitz-Gewitter entstehen können. Wir hatten jedenfalls keine Probleme mit Gewittern, es war immer schön mit angenehmen 28-30°.


Sonntag hatten wir Großes vor, um 9:00 haben wir uns mit Feldi (M3) getroffen, der beruflich gerade dort oben in der Gegend zu tun hatte, um Mount Bruce (oder Punurrunha in Aborigines-Sprache), mit 1235m der 2. höchsten Berg Westaustraliens, zu erklimmen. Anfangs gings noch ganz gemütlich dahin, aber mit der Zeit wandelte sich der normale Wanderweg dann teilweise in einen richtigen Klettersteig. Wir haben aber alles problemlos überstanden und warn in guten 2 Std am Gipfel angekommen. Dort haben wir uns ins Gipfelbuch eingetragen und gut gejausnet. Leider haben wir alle nicht daran gedacht Gipfelschnaps mitzunehmen, so bliebs dann nur beim Ananassaft. Beim Aufstieg sind wir auch bei einem 'Pebble Mouse Mound' vorbeigekommen, dem Zuhause der Pebble Mouse. Diese Maus sammelt sich ganz viele gleich große Steine zusammen und türmt sie zu einem kleinen Hügel auf, und darunter baut sie dann ihren Bau. Das schützt sie vor der Hitze und wahrscheinlich auch vor Feinden. Gesehn haben wir dann aber leider keine, schade. Getiermäßig wars eigentlich auch nur halb so tragisch, ich habs viel schlimmer erwartet, mit Spinnen überall, in den Schuhen, im Zelt, etc, aber nichts. Beim Wandern sieht man natürlich welche, aber am Campingplatz warn nur jede Menge Termiten, da wir unseren Proviant aber sicher im Auto verstaut hatten, haben die uns auch weitgehend in Ruhe gelassen.


Nach der Rückkehr vom Mt. Bruce gings dann zur Abkühlung in die Hamersley Gorge, wo dann alle schwimmen gegangen sind. Mir war das Wasser zu kalt, ich hab Fotograf gespielt. Die Gorge selber war relativ einfach zu erreichen und wahnsinnig schön. Ein Wahnsinn, was die Natur über Millionen von Jahren so geformt hat.


Montags hieß es dann schon wieder zusammenpacken da unser Flug Dienstag morgen schon wieder um 7:20 zurück nach Perth ging und wir deswegen die Nacht von Montag auf Dienstag in Newman verbracht haben. Auf dem Rückweg sind wir dann noch zur Kalamina Gorge und zur Dales Gorge gefahren. Überall inklusive Badeaufenthalt, im Fern Pool, bei den Fortescue Falls und im Circular Pool... Zum Abschluss eines tollen Wochenendes gabs dann in Newman ein leckeres Essen, eine saubere und warme Dusche und ein gutes, weiches Hotelbett. Campen hat schon was an sich, aber man freut sich dann doch wieder wenn man wieder ein richtiges Bett zum schlafen hat. Hmm, ich glaub, ich werd alt :)