Dienstag, 2. Juni 2009

Karijini Nationalpark

Wie schon im letzten Blog-Eintrag erwähnt war dieses Wochenende schon wieder Kofferpacken angesagt. Da am Montag in West-Australien auch ein Feiertag war (nicht Pfingsten sondern 'Foundation Day', das Gründungsdatum der ersten Kolonie in WA), haben wir (Stefan& ich, sowie Stefans Arbeitskollege, Stefan und seine Freundin Kristina) einen Flug rauf nach Newman nahe (180km - also so gut wie keine Entfernung hier in Australien) des Karijini Nationalparks gebucht. Dieser Park ist der 2. größte Nationalpark Westaustraliens und besonders für seine unzähligen, tiefen Schluchten (= Gorges) bekannt. Es gibt hier viele kleine Flussläufe, die dann plötzlich durch tolle Wasserfälle abfallen oder sich in Wasserlöchern ansammeln.


Einquartiert haben wir uns auf einem Campingplatz mitten im Nationalpark. Samstag früh gings also los mit Virgin Blue rauf nach Newman; der Flug war schon mal der erste Spaß, da wir uns gleich mal bei den Stewardessen unbeliebt gemacht haben. Die erste Rüge haben wir gleich mal bekommen, weil wir während des Zeigens der Sicherheitsvorschriften geratscht und nicht aufgepasst haben, dann weil sich Kristina eine Reihe nach vorne sitzen wollte, diese Reihe aber Premium Economy war (eigentlich deutlich zu erkennen an den andersfarbigen Sitzen...) und schlussendlich dann noch weil wir ein leeres Trinkpackerl im Premium Economy Sitz stecken haben lassen. Und das darf man auf keinen Fall, vor allem, wenn man nur Economy gebucht hat... was für ein Vergehen. Die Stewardess war jedenfalls extrem grantig und die Tatsache, dass uns ihr Ärger eher amüsiert hat, hat uns natürlich auch nicht wirklich beliebter gemacht. Aber naja, zumindest war der erste Running Gag des Wochenendes geboren :-)

In Newman angekommen gings dann gleich mal zum Woolworth Proviant einkaufen. Nachdem wir auf dem Campingplatz angekommen sind und unsere Zelte aufgebaut haben, gings dann schon los um die ersten Schluchten zu erkunden. Erste Station war der Oxer Lookout, wo die 4 Schluchten Weano Gorge, Red Gorge, Joffre Gorge und Hancock Gorge zusammentreffen. Es war wirklich atemberaubend und die Fotos kommen mit dem echten Erlebnis leider nie ganz mit. Wir sind dann gleich mal in die Weano Gorge hinuntergeklettert - nicht ganz ungefährlich, weil die Wege teilweise sehr steil sind. Der Winter ist dort oben der Beginn der Trockenzeit, dh wir mussten uns nicht ums Wetter kümmern; im Sommer allerdings ist Regenzeit, und durch die Nähe zur Küste und dem tropischen Wetter dort, regnet es dann fast jeden Tag mal für eine Stunde. Dann kann sich der kleine Bach in der Schlucht schnell in einen reißenden Fluss verwandeln; außerdem ist die Gegend dort sehr reich an Eisenerz (deswegen auch die rote Erde) wodurch dann extreme Blitz-Gewitter entstehen können. Wir hatten jedenfalls keine Probleme mit Gewittern, es war immer schön mit angenehmen 28-30°.


Sonntag hatten wir Großes vor, um 9:00 haben wir uns mit Feldi (M3) getroffen, der beruflich gerade dort oben in der Gegend zu tun hatte, um Mount Bruce (oder Punurrunha in Aborigines-Sprache), mit 1235m der 2. höchsten Berg Westaustraliens, zu erklimmen. Anfangs gings noch ganz gemütlich dahin, aber mit der Zeit wandelte sich der normale Wanderweg dann teilweise in einen richtigen Klettersteig. Wir haben aber alles problemlos überstanden und warn in guten 2 Std am Gipfel angekommen. Dort haben wir uns ins Gipfelbuch eingetragen und gut gejausnet. Leider haben wir alle nicht daran gedacht Gipfelschnaps mitzunehmen, so bliebs dann nur beim Ananassaft. Beim Aufstieg sind wir auch bei einem 'Pebble Mouse Mound' vorbeigekommen, dem Zuhause der Pebble Mouse. Diese Maus sammelt sich ganz viele gleich große Steine zusammen und türmt sie zu einem kleinen Hügel auf, und darunter baut sie dann ihren Bau. Das schützt sie vor der Hitze und wahrscheinlich auch vor Feinden. Gesehn haben wir dann aber leider keine, schade. Getiermäßig wars eigentlich auch nur halb so tragisch, ich habs viel schlimmer erwartet, mit Spinnen überall, in den Schuhen, im Zelt, etc, aber nichts. Beim Wandern sieht man natürlich welche, aber am Campingplatz warn nur jede Menge Termiten, da wir unseren Proviant aber sicher im Auto verstaut hatten, haben die uns auch weitgehend in Ruhe gelassen.


Nach der Rückkehr vom Mt. Bruce gings dann zur Abkühlung in die Hamersley Gorge, wo dann alle schwimmen gegangen sind. Mir war das Wasser zu kalt, ich hab Fotograf gespielt. Die Gorge selber war relativ einfach zu erreichen und wahnsinnig schön. Ein Wahnsinn, was die Natur über Millionen von Jahren so geformt hat.


Montags hieß es dann schon wieder zusammenpacken da unser Flug Dienstag morgen schon wieder um 7:20 zurück nach Perth ging und wir deswegen die Nacht von Montag auf Dienstag in Newman verbracht haben. Auf dem Rückweg sind wir dann noch zur Kalamina Gorge und zur Dales Gorge gefahren. Überall inklusive Badeaufenthalt, im Fern Pool, bei den Fortescue Falls und im Circular Pool... Zum Abschluss eines tollen Wochenendes gabs dann in Newman ein leckeres Essen, eine saubere und warme Dusche und ein gutes, weiches Hotelbett. Campen hat schon was an sich, aber man freut sich dann doch wieder wenn man wieder ein richtiges Bett zum schlafen hat. Hmm, ich glaub, ich werd alt :)


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