Dienstag, 28. April 2009

Kalbarri Nationalpark

Letztes Wochenende war Anzac-Day, ein furchtbar wichtiger Feiertag für die Australier und Neuseeländer. ANZAC ist die Abkürzung für Australian and New Zealand Army Corps, welches im ersten Weltkrieg unter anderem in Gallipoli gekämpft hat und bei welchem man eben am jährlichen Anzac Day den Gefallenen gedenkt. Wenn in Australien ein Feiertag aufs Wochenende fällt, dann verschieben die einfach den freien Tag auf den Montag; finden wir eine sehr gute Idee, die auch in Österreich eingeführt werden sollte. Jedenfalls war also ein langes Wochenende und wir haben uns kurzfristig entschlossen einen Ausflug in den Norden ins 600km entfernte Kalbarri zu machen. Da es unserer Meinung nicht viel gebracht hätte Freitag nach der Arbeit erst wegzufahrn, dann stundenlang im Stau zu stehn, um dann irgendwann spät in der Nacht anzukommen, haben wir uns entschlossen Freitag lieber zeitig zu Bett zu gehn, um dann lieber gaaaanz bald in der Früh zu fahren. Gaaanz bald hieß dann Abfahrt um 3:20... War zwar momentan ziemlich anstrengend, hat sich dann aber als sehr gute Idee herausgestellt, da um diese Zeit natürlich verkehrstechnisch gar nichts los ist, und wir so ziemlich schnell voran gekommen sind. Aufpassen muss man allerdings um dieses Nachtzeit auf die Känguruhs, die sich da gerne vor die Autos schmeißen, zum Glück haben wir aber kaum welche gesehn und wir haben die lange Fahrt Känguruh-frei überstanden. Nach 6 Stunden Fahrt waren wir dann auch schon in Kalbarri. Die Landschaft ist dort oben schon ziemlich anders als hier in Perth. Wenn es einem hier schon trocken vorkommt, dann ist dort oben schon fast Wüste. Außerdem wandeln sich die endlosen weißen Strände dort zu steilen Klippen, die teilweise auf imposante Art und Weise vom Meer ausgehölt und geformt wurden.


Von diesem Klippen aus kann man um die richtige Jahreszeit sehr gut die Buckelwale auf ihrer Wanderung beobachten, das ganze Jahr über sieht man hier aber Delphin-Familien an der Küste entlang schwimmen und wir hatten wirklich das Glück eine ganze Gruppe zu entdecken. Leider hatte der Fotoapparat nicht den nötigen Zoom, so bleibts ein Erlebnis nur für uns beide - und für 2 französische Backpacker denen wir die Delphine auch gezeigt haben :-) Kalbarri selber ist eigentlich ein winziger Ort, der allerdings schon seit mehr als 100 Jahren als Urlaubsdestination für die Leute von Perth gilt und so gibts dort auch wirklich sehr viele Cafés, Restaurants und Geschäfte, die auch 7 Tage die Woche offen haben. Man fühlt sich fast so wie in Italien. Auch sonst gibts wahnsinnig viele Aktivitäten und Touren, entweder man geht einfach wandern im umliegenden Nationalpark, oder man macht eine 4WD Tour oder man mietet sich ein Boot/Kanu/Tretboot und schippert den Murchison River oder die Küste entlang, oder man geht Fischen, oder Schnorcheln, oder, oder, oder. Es gibt also wirklich genügend zu sehn und zu tun für so einen kleinen Ort.

Da wir am Samstag doch ein wenig müde vom frühen Aufstehn waren haben wir uns das Wandern für Sonntag gespart und sind wir in den "Rainbow Jungle", eine Papagei-Farm gefahren, die wirklich toll war. Die züchten dort alle möglichen Arten von Papageien, Kakadus und Sittichen, teilweise sitzen die in Käfigen, teilweise fliegen die auch wild dort herum und manche plaudern auch gern ein paar Worte mit den Besuchern. An das hatten wir irgendwie gar nicht gedacht, und hat uns gleich mal voll überrascht: wir schaun uns grad zwei große weiße Kakadus an, drehn uns um und wolln zu den nächsten weitergehn und auf einmal kommt ein "Hello" von hinten. Ich hab mir am Anfang ja noch gedacht, Stefan erlaubt sich schon wieder einen Scherz mit mir, aber es war dann wirklich der Kakadu. Wir haben dann nachher noch mit einigen anderen geplaudert, der eine meinte immer "Hello, how's it going?" und "Who wants a peanut?". War sehr lustig. Gleich neben der Papagei-Farm war eine Seepferdchen-Züchterei, die man besuchen konnte, das mussten wir uns natürlich auch gleich anschaun. Die züchten dort die Seepferdchen für die Haltung in Aquarien, trainieren sie praktisch auf ein Leben in Gefangenschaft und verkaufen sie dann an Tierhandlungen in ganz Australien bzw weltweit weiter. Hier warn wirklich 100e Tiere in unterschiedlichen Tanks, so viele auf einmal, dass es schon fast a bissi grauslig war. Interessant wars aber auf jeden Fall. Abends sind wir dann noch in ein Pub gegangen, haben uns das Footy Spiel angeschaut und eine super Seafood-Platte gegessen, Hummer, Shrimps, Chili-Muscheln, Tintenfischringe, Fischfilets, Jakobsmuscheln, ... mmmmmh, so gut.


Am nächsten Tag stand dann unsere Wanderung im Nationalpark an. Kalbarri ist ja umgeben von einem Nationalpark, zu dem einerseits schon die Klippen, andererseits auch die vielen Schluchten die der Murchison River in die Landschaft gefurcht hat, gehören. Diese Schluchten, sogenannte "Gorges", wollten wir zu Fuß erkunden. Praktischerweise kann man eigentlich zu allen Schluchten mit dem Auto fahren, die Straßen sind zwar nicht asphaltiert, aber man braucht nicht unbedingt ein Allrad-Auto um hinzukommen, trotzdem hats uns mit unserem Auto natürlich wieder sehr viel Spaß gemacht. Wir haben uns aber entschlossen, eine 8km lange Wanderung zu machen; hab mir ja auch endlich ordentliche Wanderschuhe gekauft, die mussten natürlich gleich getestet werden. Bestens ausgerüstet (wir wir fälschlicherweise dachten) mit genügend Proviant und Wasser und eingeschmiert mit Sonnencreme und Insektenschutz gings beim "Natures Window" (siehe unser neues Blog-Titelbild oben) los um den "Loop Walk Trail", die Schlögener Schlinge des Murchison River sozusagen, zu bewandern.



Es wär dann eigentlich auch wirklich sehr imposant und schön gewesen, landschaftlich wirklich ein Traum, wenn die Fliegen nicht von Minute zu Minute mehr geworden wären. Der Insektenschutz hat unserer Meinung nach gar nix gebracht und wir haben wehmütig an die daheim vergessenen Fliegennetze gedacht. Naja, bei einer Abfahrt um 3:20 kann man ja nicht an alles denken. Jedenfalls war der letzte Teil der Wanderung, für mich zumindest, nur noch blanker Horror; ich bin ja eh so ein Insektenfan, und auch wenn mir vor Fliegen eigentlich nicht wirklich graust, aber wenns mal mehrere 100 um einen herum werden, da hört sich der Spaß auf. Wir haben versucht die Fliegen-Invasion auch fotografisch festzuhalten, aber man kann es sich, glaub ich, erst so richtig vorstellen, wenn man das erlebt hat. Abends konnten wir uns nicht entscheiden ob uns die Beine vom Wandern oder die Arme vom Wacheln mehr weh taten. Dafür gabs dann wieder ein gutes fischiges Abendessen, das hat uns die Fliegen schnell vergessen lassen.

Montag morgen stand noch eine Hauptattraktion Kalbarri's an, das Pelikan-füttern. Hört sich jetzt nicht wirklich aufregend an, muss aber wirklich toll sein. Seitdem vor ca. 30 Jahren ein Einheimischer immer um die gleiche Zeit in der Früh am gleichen Platz des Flußes Fischen war und die Fischabfälle an die Pelikane und Möwen verfüttert hat, haben sich das die Vögel irgendwann gemerkt und kommen seit dem immer noch um die gleiche Zeit um gefüttert zu werden. Am Sonntag hatten wir leider schon Pech und es hat sich kein einziger Pelikan blicken lassen, die Fütter-Dame meinte, dass das immer ganz unterschiedlich sei, manchmal seien 30 Pelikane da, manchmal nur 5 und manchmal eben leider gar keine. Jedenfalls sind wir am Montag wieder hingegangen und es ist tatsächlich doch noch ein einzelner Pelikan gekommen und hat sich ein paar Fische geschnappt. Naja, nicht gerade so wie wir uns das vorgestellt haben, aber es sind halt doch wilde Tiere, die halten sich halt auch nicht immer an den Zeitplan :-) Dann haben wir uns schon wieder Richtung Perth gemacht. Auf dem Heimweg sind wir nochmals in den Nationalpark und haben noch bei 2 weiteren Schluchten besucht, diesmal allerdings nur von der Aussichtsplattform aus. Wandern wollten wir ohne Fliegennetz nicht mehr. Mittags haben wir noch einen kurzen Stopp in Geraldton eingelegt; diese Stadt fand ich jetzt nicht so aufregend. Vielleicht lags aber auch daran, dass aufgrund des Feiertags ziemlich alles zu hatte, und so gut wie gar nix los war. Naja, und dann gings gleich in einem Stück wieder zurück nach Perth, wo wir schon wieder am Planen des nächsten Wochenendes sind. Haben übrigens gestern gesehn, dass es in Linz 27° hatte, herzlichen Glückwunsch, jetzt überholt ihr uns bald :-)

Dienstag, 21. April 2009

Tauchen für Fortgeschrittene

Blocksatz
Am Wochenende wars endlich soweit, Stefan und ich haben unseren Fortgeschrittenen Tauchkurs gemacht. Freitag Nachmittag gings los Richtung Süden nach Dunsborough. Dort haben wir zusammen mit 4 anderen Kursteilnehmern und den 2 Trainern in einem Haus gewohnt. Insgesamt warn wir 11 Leute im Kurs, die restliche haben aber woanders übernachtet. Samstag Morgen gings dann gleich los mit 2 Tauchgängen bei den Canale Rocks. Ein Navigations-Tauchgang und einer zum Flora und Fauna schaun. Zu sehn war aber dort leider nicht sehr viel, außer jeder Menge Seegras ( mir graust immer noch und ich bin jedesmal wieder um meinen Neopren froh) und ein paar Seeschnecken - allerdings kleine, schöne bunte und nicht solche Ungetüme wie damals am Strand...


Das Navigieren mit dem Kompass hat eigentlich auch sehr gut funktioniert, obwohl ich mir da ja, als Navigationstalent, schon einige Sorgen gemacht hab. Aber ich hab einwandfrei wieder zurück gefunden :-)

Richtig aufregend wurde es aber dann eigentlich erst Samstag Abend, denn da stand ein Nachttauchgang bei der Busselton Jetty an. Die Jetty und das dazugehörige Unterwasser-Observatorium haben wir ja schon vor ein paar Wochen bei unserem Ausflug nach Margaret River bei Tag erkundet und wussten daher schon, dass die Unterwasserwelt dort wirklich unbeschreiblich toll ist. Und jetzt das Ganze auch noch bei Nacht, das war schon sehr aufregend. Wir sind mit einem kleinen Boot rausgefahren, haben alle eine Lampe bekommen und ab gings schon ins kalte Wasser. Wir haben uns dann auf dem Meeresboden in einem Kreis hingekniet und haben alle unsere Lampe abgedreht, da sieht man dann wirklich überhaupt nix. Es ist komplett schwarz und man kann nur leicht die Umrisse der anderen Taucher sehen. War irgendwie gespenstisch. Mir ist es so ähnlich vorgekommmen wie die Szene in Herr der Ringe, wo die Ringgeister auf der Wetterspitze um Frodo herumstehen und man nur ihre Umrisse sieht bevor dann der einer zusticht. Stefan fand diesen Vergleich sehr amüsant, aber mir kams halt so vor, mit dem Unterschied dass es überhaupt nicht zum Fürchten war. Das konnten wir uns ja beide nicht wirklich vorstellen, wie das so sein wird, in der Nacht Unterwasser. Weiß man ja nicht, ob einen nicht plötzlich die Panik packt. Jedenfalls warn wir alle sehr relaxt und ich hab auch bald das kalte Wasser vergessen bei dem Anblick der sich uns da unten bot. Die Pfosten der Jetty sind ja alle total mit ganz bunten Korallen bewachsen, drum herum schwimmen ganz viele Fische und auf dem Grund haben wir sogar einen kleinen Hai und eine Rochen entdeckt. Nach 51min gings dann schon wieder zurück an die Oberfläche und aufs Boot.

Am nächsten Tag stand dann unser tiefster Tauchgang an. Wir sind wieder mit dem selben Boot zur HMAS Swan gefahren, einem Schiffswrack, das 1997 absichtlich an der Küste vor Dunsborough versenkt worden ist. Das Wrack liegt in 30m Tiefe, so tief darf man als normaler Taucher eigentlich gar nicht runter, weil die Risiken dementsprechend zunehmen. Zum einen kanns natürlich sein, dass man mit dem Druckausgleich beim Abtauchen Schwierigkeiten hat, dann passiert es oft, dass man in solchen Tiefen "Nitrogen Narcosis" (Tiefenrausch) bekommt, das ist so wie wenn man betrunken ist. Man verliert sein Gefühl für Sicherheit und sein Urteilsvermögen und macht möglicherweise dumme Sachen, was manchmal lustig, aber grundsätzlich recht gefährlich sein kann. Unsere Tauchlehrer haben uns erzählt, dass sie schon so einige Sachen miterlebt haben; wie sich ein Taucher zB sein Tauchmesser ins Bein gerammt hat, weils grad so lustig war, oder dass sich einer zum Spaß in einer Höhle versteckt hat, damit ihn die anderen nicht finden, oder einer, der einen Handstand gemacht hat und so weiterge"taucht" ist. Wir warn alle schon voll gespannt, obs uns auch passiert. Bevor wir runtergetaucht sind mussten wir uns auf einer kleinen Tafe einfache Aufgaben aufschreiben, also zB den Namen rückwärts schreiben oder Rechen-Aufgaben. In 30m Tiefe haben wir dann unsere Tafeln rausgeholt und mussten diese Aufgaben dann lösen. Und obwohl unser Tauchlehrer meinte, dass wir alle leicht berauscht sein würden, haben wir unsere Aufgaben alle gemeistert. Und auch sonst gabs gar keine Probleme. Beim Auftauchen muss man ja dann sehr aufpassen, dass man dann nicht zu schnell auftaucht sonst hat das ja schlimme Folgen für die Lunge und man muss in die Dekompressionskammer, weswegen wir mehrere Sicherheits-Stopps eingelegt haben, damit sich der Körper an die veränderten Druckverhältnisse gewöhnen und damit auch der giftige Stickstoff aus dem Körper verschwinden kann.


Nach einer kurzen Pause gings dann nochmals runter um das Wrack genauer zu erkunden. Wir sind gleich mal zur Brücke getaucht, wo wir alle kurz mal Kapitän gespielt haben :-) Dann sind wir in einige Räume des Schiffs getaucht, was teilweise schon ein wenig gespenstisch war, denn da drinnen ists wieder komplett finster und diesmal hatten wir keine Lampen dabei. Leider hatten wir bei unserer Gruppe ein paar dabei, die ihren Sauerstoff viel schneller verbraucht haben und so mussten wir leider schon sehr früh wieder auftauchen, obwohl wir (Stefan und ich) noch genügend Luftreserven gehabt hätten. Aber naja, auf dem Boot in der Sonne wars auch sehr gemütlich. Ich hab auch immer brav meine Tabletten eingeworfen und mir ist nicht einmal schlecht geworden. Wusste gar nicht, dass eine Bootsfahrt so toll und entspannend sein kann :-) Anschließend haben wir dann noch im Pub ein gemütliches Bier getrunken, unsere Log-Bücher ausgefüllt und haben uns dann wieder auf den Heimweg nach Perth gemacht. Einige unserer Mit-Taucher hatten eine Kamera dabei und haben Unterwasser-Fotos gemacht, die sie uns hoffentlich bald per email schicken werden. Ich bin schon sehr gespannt. Die Fotos oben sind ja leider nicht von uns, sondern ausm Internet. Vielleicht sollten wir uns wirklich eine Kamera zulegen... Stefan hat allerdings am Samstag ein Foto von mir in voller Montur nach dem Tauchen gemacht, ist auch schon ziemlich witzig.


Nächstes Wochenende steht wahrscheinlich schon wieder ein weiterer Ausflug an, da Montag frei ist. Wir wissen allerdings noch nicht ob wir rauf in den Norden, in den Kalbarri National Park, oder nochmal Richtung Süden (vielleicht nochmal tauchen...) fahren. Wettermäßig ists immer noch Spitze, es hat immer noch so zwischen 25 und 28 Grad, gerade angenehm also.

Dienstag, 14. April 2009

Ostern in Australien

Wir haben unser erstes Osterwochenende - inklusive Eierpecken - in Australien gut überstanden. Dank Maria und ihrer Eierfarben-Lieferung konnten wir sogar mit gefärbten Eiern pecken.

Freitag vormittag ist Wolfgang, ein ehemaliger Studienkollege von Stefan, für einen Kurzbesuch nach Perth gekommen, dem wir dann gleich mal die Stadt gezeigt haben. Karfreitag ist hier allerdings ein ganz strenger Feiertag, weswegen leider fast alle Geschäfte und Lokal geschlossen hatten. War aber nicht allzu tragisch. Wir warn Freitag abend aber eh gleich mal ganz unheilig, denn wir haben Craig und Helen zu einem Österreich-Abend mit Schnitzel (+ Petersiel-Erdäpfel, Marmelade, Kürbiskernölsalat) und Schnaps eingeladen. Ich will mich ja net selbst loben, aber das Schnitzel war wahnsinnig gut; obs daran lag, dass ich wirklich so ein guter Koch bin, oder aber weil wir schon so lang kein Schnitzel mehr gegessen haben, ist nicht ganz geklärt. Geschmeckt hats auf jeden Fall jedem, besonders dann auch der selbstgemachte Zirbenschnaps von Traudi - vielen Dank dafür!! Ist wirklich sehr, sehr gut! Der Abend war sehr lustig und eine Fortsetzung folgt wahrscheinlich bald.

All zu lang haben wir aber nicht gefeiert, da Stefan und ich für Samstag einen Tauchausflug nach Rottnest Island gebucht haben. Nächstes Wochenende steht ja schon der Fortgeschrittenen Kurs an und ich wollt dazwischen unbedingt noch mal tauchen gehn um im Training zu bleiben. Ich war ja dieses Mal auch gut ausgerüstet mit Kautabletten gegen Seekrankheit; letztes Mal ist mir ja aufgrund des argen Seegangs ziemlich schlecht geworden. Diesen Samstag war die See allerdings ganz ruhig und das Tauchboot war außerdem sicher 4mal so groß wie das damalige. Dieses Mal gabs sogar Duschen auf dem Boot, ein Aussichtsdeck und wirklich genügend Platz zum umziehn, etc. Deswegen hab ich dann auf die Tabletten verzichtet, es hat wirklich nicht so ausgesehn, wie wenn sie nötig gewesen wären. Das war aber leider die falsche Entscheidung... Irgendwie ist das so wie mit dem Lesen bei Autofahrn, man denkt sich noch gar nichts und sobald man eine halbe Seite liest wird einem plötzlich schlecht - zumindest gehts mir so. Jedenfalls war die Fahrt eigentlich wirklich sehr ruhig und trotzdem ist mir dann schon vor dem ersten Tauchgang ein wenig mulmig geworden. Dann gings aber eh schon ab ins Wasser und der schlechte Magen war dann schnell vergessen. Vorallem auch, weil wir das erste Mal ohne Guide getaucht sind, dh es war also keiner da, der uns vorgetaucht wäre. War schon ein wenig aufregend, v.a. weil ich orientierungsmäßig ja wirklich nicht die beste bin, aber ich muss da einfach auf Stefan vertraun :-) Nach diesem ersten Tauchgang gabs dann Mittagessen, was eigentlich ganz gut ausgesehn hätte, wenn mir nicht von der Sekunde an, als ich wieder auf dem Boot war wieder extrem schlecht geworden wäre. Ich hab dann schnell doch noch 2 Tabletten genommen, aber die habens glaub ich gar nicht mehr bis ganz runter in meinen Magen geschafft, sondern sind über die Reeling ins Meer gewandert... tja... das ist vielleicht auch sowas, das man einmal im Leben gemacht haben sollte :-) Jedenfalls gings mir wirklich sehr schlecht und ich hab schon geglaubt, ich kann den 2. Tauchgang nicht mehr machen, aber wenn man nix mehr im Magen hat, dann kann einem anscheinend auch nimma schlecht werden. Equipment also wieder angeschnallt und geht schon wieder los. Der 2. Tauchplatz war Crystal Palace, einer der schönsten Plätze auf Rottnest Island. Und es war wirklich toll! Einige der Taucher auf dem Boot waren ausgerüstet mit Hummer-Fanggeräten, und haben teilweise riesige Tier aus ihren Höhlen herausgeholt. Das Prachtexemplar des Tages könnt ihr auf diesem Foto bewundern. Da bekommt sogar ein Seekranker Gusto :-)


Ostersonntag habe wir vorallem mal lange geschlafen, besonders natürlich ich, Samstag war dann doch ziemlich anstrengend. Nachmittags haben wir uns dann kurzerhand entschlossen uns das Footy Spiel Fremantle gg Adelaide im Subiaco Oval anzuschaun. Für beide von uns wars ja das erste Live Spiel. Wir hatten tolle Plätze von denen wir das Spiel super verfolgen konnten. Es war wirklich sehr spannend, aber Fremantle hat dann schlussendlich doch verloren. Traurig warn wir aber nicht, denn zumindest ist Stefan's Tip aufgegangen, er hat nämlich auf Adelaide gesetzt :-) Bei denen läuft in der Firma ja eine Footy-Tipping-Competition und mir kommt vor, dass die teilweise wichtiger ist, als das normale Business :-)


Am Montag stand dann ein Highlight des Wochenendes an, eine Wine-Tasting-Bootsfahrt auf dem Swan River - ja, schon wieder ein Boot, aber diesmal hatte ich keine Probleme. Eine solche Wein-Bootsfahrt stand ja eigentlich schon lang auf unserer To-Do-Liste. Um 9:45 war Abfahrt in Perth und dann gings den Swan flussaufwärts zu 2 Weingütern. Während der Fahrt konnte man schon einige Weine verkosten und der Landgang beim ersten Weingut (Sandalford Wines) war dann schon ganz lustig. Die Australier sind ja alle sehr kommunikative Leute, und wir haben mit einigen Leuten geplaudert, die alle durchwegs begeistert waren, dass wir aus Österreich kommen, weils ja sooo schön bei uns ist und vor allem auch der Wein so gut ist. Nach einer Stunde Weinkosten in Sandalford gings dann wieder retour zur Waters Edge Winery, wo wir dann unser Mittagessen hatten, inklusive Wein natürlich. Auf der Heimfahrt hats dann leider zu regnen begonnen und wir mussten leider unseren super Platz im Freien am Bug des Schiffs aufgeben. Da regnets einmal im Monat und dann genau an dem Tag, wo wir eine Ausflug machen. Naja, zum Glück ists ja trotz des Regens nie wirklich kalt. 25° hatte es trotzdem immer noch und heute ists schon wieder schön. Der Sommer nimmt wirklich kein Ende.

Aber trotzdem warn wir am Wochenende auch Schifahrn und Snowboarden. Und zwar auf der neu erstandenen Nintendo Wii. Stefan redet da ja glaub ich eh schon seit einem Jahr darüber, dass er sich sowas gern kaufen würd und am Samstag musste sie dann dran glauben - inklusive Wii Fit Board. Leider hat uns die Wii-Fit gleich mal ein wenig deprimiert, mein Wii-Fit Age ist doch tatsächlich 40, Stefan's Alter ist auch nicht viel besser. Unsere virtuellen Trainer haben uns dann gleich mal dazu motiviert einen Trainingsplan aufzustellen und jetzt wird trainiert :-) und ist ja auch net schlecht, so velernen wir das Schifahrn, Snowboarden, Schispringen, Tennis spielen, Boxen, Seiltanzen und Baseball spielen nicht, bis wir wieder daheim sind :-)

Montag, 6. April 2009

The Who & V-Festival

Dieses Wochenende stand ganz im Zeichen der Musik. Am Freitag hatten wir Karten für The Who, die das seit mehr als 40 Jahren wieder ein Konzert in Australien gespielt haben. The Who ist zwar nicht ganz aus unsere Musik-Generation aber so eine Rocklegende darf man sich eigentlich nicht entgehn lassen. Wir haben außerdem brav unsere Hausübung gemacht und uns im Vorfeld fleißig The Who angehört. Helen (mit der ich meinen Tauchkurs gemacht hab) und ihr Freund Craig hatten zufälligerweise auch Karten und so haben wir uns vor dem Konzert auf einen gemütlichen Vor-Konzert-Drink getroffen. Zu unserer Überraschung war das Konzert ein "Sitz"-Konzert, nichts mehr also mit wildem Herumgehüpfe im Gatsch wie in Woodstock. Ich hab mich gefragt, wie sich das für eine Band so anfühlen muss, aber schlussendlich sind die ja auch net jünger geworden nach 40 Jahren und genauso wenig ihr Publikum. Nach ein paar Songs sind die meisten Leute dann aber ohnehin aufgestanden um mitzutanzen. Wir 4 warn auch total begeistert vom Konzert und wie die 2 verbleibenden Bandmitglieder (die anderen beiden sind ja leider schon gestorben) immer noch das Stadion gerockt haben. Ich hatte dann noch ein lustiges Erlebnis am WC, wo ich ein Gespräch zwischen 2 Frauen mitangehört hab, bei dem die eine zur anderen sagte, dass es total verrückt wäre, weil sie die Band das letzte Mal vor 42 Jahren gesehn hätte. Wirklich verrückt, 42 Jahre sind ja wirklich eine wahnsinns lange Zeit, wenn man sich das so überlegt. Nach dem Konzert sind wir dann wieder zurück zu Craig wo wir dann noch ein, zwei Flascherl Wein geleert haben, gemütlich draußem am Balkon. Es wird zwar schon merklich kühler mittlerweile, aber man kann immer noch bis spät in die Nacht draußen sitzen. Dummerweise hab ich am Samstag ein bissal zu wenig gegessen und in Verbindung mit dem Wein hab ich mich dann am Sonntag morgen leicht "groggy" gefühlt :-) Erst der Gedanke ans bevorstehende V-Festival und The Killers hat mich wieder voll motiviert.


Das Festival fand wieder auf den Claremont Showgrounds statt, auf denen schon der Big Day Out war, diesmal allerdings in etwas kleinerem Rahmen, mit schätzungsweise so 50.000 Leuten. Es gab 4 Bühnen, wobei 2 wieder als Hauptbühnen gleich nebeneinander aufgebaut waren und man so keine Wartezeiten zwischen den Bands hatte. Die meisten Band haben wir uns von weiter hinten bei einem gemütlichen Bier im Schatten angehört. Ähnlich wie beim Big Day Out sind wieder sehr lustige Gestalten rumgelaufen, zB eine ganze Gruppe, verkleidet als Biene, Heidi, Cäsar, Indiander und Robin Hood. Grundsätzlich wars Outfitmäßig aber nicht so verrückt wie beim ersten Festival. Vielleicht war doch der Musik-Stil ein wenig anders... wir wissens nicht. Während noch Madness (bekannte Lieder hier zB 'It must be Love' oder 'Our House') gespielt haben, haben wir uns schon mal auf den Weg vor die Bühne zu den Kaiser Chiefs gemacht und habens sogar bis fast ganz nach vorne geschafft. Dh wir hatten wirklich einen super Ausblick. Ich war ganz begeistert. Nach den Kaiser Chiefs, die wirklich voll Gas gegeben haben (*Oh my God, I can't believe it, I've never been this far away from home*) und Snow Patrol (wär ja wirklich sehr romatisch gewesen, wenn die Drängerei vor der Bühne nicht losgegange wär) wars dann endlich soweit, the Killers haben die Bühne betreten. Ich hab sie ja schon 2 Mal live gesehn, aber gestern war wirklich ihr bester Auftritt. Brandon (der Sänger) war extrem gut drauf und hat sehr viel mit dem Publikum interagiert, Witze gerissen, etc. Ganz anders als beim Frequency letztes Jahr. Und wenn man so nah vor den Bühne steht kommt man auch nicht umhin, dass man bemerkt, dass er außerdem auch noch ziemlich fesch ist, ich war happy :-)

Wir hätten ja eigentlich auch gewusst in welchem Hotel sie übernacht bleiben (Freunde von uns arbeiten nämlich dort), und für einen kurzen Moment hab ich mir noch gedacht, dass wir da nachher dann hinmüssen, aber dann hab ich den Gedanken doch sehr schnell wieder verworfen. Was hätt ich denn zu denen gesagt?? Und so ein Autogramm ist doch auch nur ein Blattl Papier das nutzlos herumliegt, naja man hätt es versteigern können... :-) Jedenfalls wars ein super wochenende mit sehr guter Musik; Stefan hab ich jetzt glaub ich auch endgültig überzeugt, dass ich nicht nur Lärm höre. Für nächste Zeit sind leider keine Konzerte mehr geplant, obwohl ich mich jetzt umsehn muss, ob und wann U2 nach Australien kommt. Da müssen wir unbedingt hin!