Donnerstag, 10. Dezember 2009

Von der Hitze in die noch größere Hitze

Weils uns in Perth zu kalt war und Air Asia grad so günstige Angebote hatte haben wir uns kurzerhand entschlossen vor unserem Urlaub in Österreich noch ein paar Tage Bali einzulegen.

Samstag früh um 4:50 gings los und nach kurzen 3,5std waren wir schon in Bali angekommen. In der Nacht zuvor hatten wir nicht wirklich viel geschlafen (2std vielleicht) und im Flieger konnte ich zumindest auch nicht wirklich schlafen. Ins Hotel konnten wir so früh noch nicht, deswegen sind wir einfach mal durch Kuta spazieren gegangen. Unausgeschlafen, schwitzend, hungrig und a wengal grantig, wie ich war, sind mir die furchtbaren Straßenverkäufer gleich mal ordentlich auf die Nerven gegangen und ich hab mich für einen kurzen Moment gefragt, ob ich das die nächsten 4 Tage aushalt. "Yes, please, come, look, nice sunglasses, yes, look, look, manicure, massage, ....." Aber sobald wir gemütlich in einem Cafe saßen und frühstückten, gings gleich wieder besser :)

Das Hotel war auch super und wir haben uns dann gleich mal zwei schattige Plätze am Pool (auf dem Dach des Hotels) gesucht wo wir gemütlich das Geschehen auf der Straße unter uns und auf dem Strand beobachten konnten. So ließ sich das dann schon sehr gut aushalten.


Sehr viel mehr haben wir dann auch nicht mehr gemacht, relaxen am Pool, (billigste!!) Cocktails schlürfen, ein bissi Shopping, Cocktails , Essen gehn, Cocktails, etc. In Kuta gehts ja voll zu, da ist ein Lokal nach dem anderen und irgendwo ist immer Happy Hour (ich war auch ein sehr happy Hauer die 4 Tage :) Stefan kennt sich zum Glück in Bali a wengal aus worum ich sehr froh war. Ich hätte wahrscheinlich niergends hin gefunden in diesem Gewirr von engen Straßen.

Am Montag haben wir dann einen Ausflug in einen Elefanten-Park gemacht. Wir sind auf einem Elefanten durch den Dschungel geritten, es gab eine Elefanten Show und das beste, im Park wurden in den letzten paar Wochen 3 Baby Elefanten geboren, die extrem süß waren! Voi liab, so kleine Dumbos :)

Am Dienstag hieß es dann leider schon wieder zurück nach Perth. Bald hätten wir aber eh schon einen Tag länger bleiben müssen, da's am Flughafen ein wenig chaotisch zuging. Geplanter Abflug des Fliegers war 13:10, durch einige Straßensperren hat dann unsere Fahrt vom Hotel zum Flughafen dann fast eine Std gedauert, als wir dann um 12 am Flughafen waren und auf die Abflugtafel schauten, mussten wir feststellen, dass der Flug auf 12:30 vorverlegt worden war. Nuja, was soll man machen, wir warn auch nicht die einzigen, die erst so spät kamen und haben uns noch nix dabei gedacht. Dann endlich am Schalter hat das System unsere Pässe nicht gemocht. Bzw gabs Probleme mit dem Australischen Visum, weil das irgendwie nicht im System war, was auch immer. Irgendso ein Typ hat sich dann unsere Pässe geschnappt und ist verschwunden. Da standen wir also ohne Pass, ohne Ticket, ohne Koffer (den haben so schon genommen), und mittlerweile wars schon 13:00... Schlussendlich hat dann aber alles gepasst und wir durften einsteigen. Stefan, die Ruhe selbst, wollte dann auch noch tatsächlich gschwind in den Duty Free um einzukaufen. Das hab ich ihm dann aber doch ausgeredet, hätt wahrscheinlich auch komisch ausgeschaut für die Leute die 45min im Flieger auf uns warten mussten, wenn wir dann noch mit Duty Free Zeugs daher kommen... :)

Tja und jetzt heißt noch ordentlich hakeln bevor wir dann kommenden Dienstag in den Flieger nach Österreich steigen. Juhuuh! Ein wenig unwirkich ist allerdings schon, gerade noch tropische Hitze in Bali, jetzt Hitze in Perth (für Sonntag meldens 39°...) und dann Regen und Sauwetter in Österreich... ich hoffe halt, das wird heuer was mit dem Schnee und dem Schifahrn.

Ok, dann bis bald! Wir freun uns auf euch alle!

Ah und übrigens, falls jemand dem kalten Wetter in Österreich entfliehen will: Air Asia fliegt auch von London weg nach Kuala Lumpur und von dort zu allen möglichen Destinationen in Asien...

Mittwoch, 9. Dezember 2009

Weihnachtsfeier auf Australisch

Letzten Freitag stand die jährliche Sandvik-Christmas-Cruise an, die Weihnachtsfeier also, die hier in Australien sehr gern auf einem Boot verbracht wird. So wie schon letztes Jahr gings auch diesmal wieder nach Rottnest Island. Wetter war perfekt mit angenehmen 37°, alles drunter wär eh zu kalt gewesen, auf so einem Boot kanns nämlich ganz schön frisch werden (ja, Marlene schreibt hier, wem ist sonst immer kalt...). Dieses Jahr konnte ich nämlich auch mitfahren, letztes Jahr ging es sich mit der Arbeit ja leider nicht aus.

Freitag morgens gings los, Treffpunkt 8:30 in Fremantle. Nach der Überfahrt und den ersten kalten Biers haben wir dann in einer kleinen Bucht geankert und uns die Zeit mit Trinken, Essen (Käse, Shrimps, Steak, Salate, Obst, etc etc), Ratschen, Schnorcheln und in der Sonne sitzen vertrieben. Am nachmittag sind wir dann mit einem kleinen Dinghi rüber auf die Insel wo die Männer dann Cricket gespielt haben. War alles sehr relaxing und vorallem für mich als Fahrer ziemlich lustig, nachdem die meisten immer betrunkener und betrunkener wurden. Wie es sich halt gehört auf einer Weihnachtsfeier :)


Zurück in Fremantle wurde es dann ein wenig stressiger, da wir für den Abend das Greenday Konzert geplant hatten, außerdem hatten wir noch nix gepackt für unseren Kurztrip nach Bali, wo der Flieger Samstag um 4:50 in der Früh ging - aber dazu später :)

Schnell also zurück nach Perth, duschen, umziehn und ab zum Konzert. Wär eigentlich alles weniger stressig gewesen, wenn nicht Jet als Vorband gespielt hätte, und die wollten wir uns auf keinen Fall entgehn lassen. Ich find ja Jet eigentlich viel besser als Greenday...

Beide Bands waren dann auch wirklich super und wir haben trotz des anstrengenden Tages in der Sonne noch genug Energie gefunden um gscheit abzushaken. Nach dem Konzert warn wir dann total fertig, aber ans Bett war nicht zu denken, denn gepackt hatten wir noch nicht wirkich...

Montag, 23. November 2009

Wochenende in Bunker Bay

Alle die jetzt angenommen haben, Stefan und ich haben unser erstes Wochenende ohne Gäste daheim genossen liegen falsch. Für uns hieß es auch Koffer packen und ab in den Süden ins Bunker Bay Resort, wo wir ja schon im März mit Erwin und Ulli waren. Da der Wetterbericht (zumindest für Samstag) nicht sehr gut aussah stand diesmal die Ngilgi Höhle in Yallingup am Programm. Diese Tropfstein-Höhle ist wirklich riesig und sehr beeindruckend. Ich war ja noch nie in einer österreichischen Tropfsteinhöhle, dh es fehlte ein wenig der Vergleich. Auf jeden Fall wars sehr schön und interessant, in Australien gibts ja wirkich alles. Dann gabs eine super Brettljause in einer kleinen Brauerei, wo wir auch gleich noch ein wenig Bier verkostet haben. Va das Schoko-Bier hat mir (Marlene) sehr geschmeckt :)


Sonntags haben wir dann noch ganz entspannt einige Strände abgeklappert und den Leuchtturm am Cape Naturaliste besichtigt. War sehr interessant. Momentan ist ja außerdem grad Wal-Migrations-Zeit und so konnten wir schon während des Frühstücks auf der Hotel-Terrasse mindestens 10 Wale auf ihrem Weg in den Süden sehn. Super! Wozu auf einem kleinen wackeligen Boot seekrank werden, wenn man die Wale auch ganz bequem bei Sekt und Lachs beobachten kann? :)



Wir sind jetzt offiziell anerkannte Fremdenführer!

Wie schon im letzten Eintrag erwähnt war unser Gästezimmer ja jetzt fast 5 Wochen durchgehend besetzt. Bzw hatten wir fuer ein paar Tage sogar Doppelbelegung mit Thomas & Steffi und Viet& Ingrid (Ex-Arbeitskollegen von Marlene aus Exeter, UK). Am Programm stand schon fast das übliche Sightseeing-Programm (ja, mittlerweile sind wir wirklich schon richitge Profis): Rundgang durch Perth mit Drink in der Lucky Shag Bar, Fish & Chips in Fremantle, Koala & Känguruh Streicheln im Wildlife Park, Radeln auf Rottnest Island, Fotoshooting in den Pinnacles, Spazierngehn im Kings Park, etc


Stefan und ich konnten uns teilweise frei nehmen um die ganze Besucher-Meute auch bestmöglichst zu betreuen. Abends wurde dann entspannt bei Wein, Kartenspielen und BBQ (so typisch Österreichisch-Australisch eben); wir sind jetzt essenstechnisch zu richtigen Känguruh-Fans geworden, 1. schmeckts sehr gut, 2. ists gesünder als anderes Fleisch und 3. helfen wir dadrurch auch noch der Umwelt, da Känguruhs kein CO2 produzieren :-) Wir tun somit nicht nur uns sondern auch der Umwelt was Gutes. Ein super Grill-Erlebnis hatten wir auch mit frisch gekauftem Fisch - und mit frisch gekauft meinen wir wirklich extra frisch (=lebend) gekauft. Wir haben den Fisch direkt aus dem Tank ausgesucht, der Verkäufer hat ihn rausgefischt und noch lebend für uns eingepackt. Auf der Heimfahrt lag der dann wild zappelnd neben Marlene im Kofferraum (da wir 6 Leute waren musste einer im Kofferraum sitzen). Zuhause haben wir ihn dann erst umbringen und ausnehmen können. Mörder war Stefan, Beihilfe zum Mord und anschließendes Ausnehmen wurde von Ingrid übernommen. Da schmeckts schon fast noch besser, wenn man das Essen quasi selber fangen und erlegen muss :)

Nachdem Thomas und Steffi dann Richtung Sydney und Viet & Ingrid Richtung Uluru aufgebrochen sind, hatten Stefan und ich 2 Tage Zeit die Wohnung wieder für Kristina & Alexis vorzubereiten, die von ihrer Tour im Norden zurückkamen. Die beiden warn jetzt noch fast 2 Wochen bei uns und kennen Perth und Umgebung jetzt in-und auswendig. Diesen Donnerstag gings dann fuer die zwei aber wieder Richtung Heimat und somit sind wir wieder allein. Aber andererseits sind ja nur noch 3 Wochen, dann gehts für uns auch schon wieder ab nach Österreich. Die Zeit vergeht.

Vielen, vielen Dank jedenfalls an alle, Thomas, Steffi, Viet, Ingrid, Kristina und Alexis! Super dass ihr da ward, wir hoffen ihr hattet genau so viel Spaß wie wir!! Bitte haltet uns auf dem Laufenden obs zu Weihnachten dann Wizard für Steffi und Wiis für Thomas und Alexis gibt ;) Außerdem freun wir uns auf ein Wiedersehn, entweder in Ö, oder England, oder wieder in Australien, wir nehmen jeden einzelnen von euch wieder gerne auf!

Fotos gibts bald auf Picasa bzw Facebook. Wir waren leider ein wenig foto-faul und haben das fotografieren unseren Gästen überlassen. Dh wir hoffen wir bekommen auch einige Fotos von euch zugeschickt bzw irgendwo zu sehn!

An alle, die einen Urlaub in Australien planen, wie ihr seht herrscht doch ein ziemliches 'Griss' um unser Gästezimmer, eine mehr-monatige Vorreservierung wär also angebracht :)


Montag, 26. Oktober 2009

Die VAI zu Besuch in Australien

Oktober ist offensichtlich der Besuchermonat des Jahres. Das trifft bei uns natuerlich auf viel Freude. Hauptsaechlich die alten VAI-(sorry Siemens-VAI)Kollegen sind sehr treu. Man muss schon sagen, diese Connection und die schoenen Erinnerungen werden wahrscheinlich ewig bestehen bleiben. Ohne VAI gaebe es halt diesen Blog in dieser Form nicht..

Zuerst hat uns die Marketing-Abteilung beehrt. Kristina und ihr Freund Alexis haben uns als Erste besucht. Kristina ist ja in der VAI zu einer sehr guten Freundin von Marlene geworden, allerdings muss man sagen, dass die Connection zur Familie Hofmayr schon mehrere Jahrzehnte besteht. Kristina's und Stefan's Eltern sind schon ewig Freunde und Kristina hat sogar bei Stefan's Bruder schon gebabysittet (was fuer ein komisches deutsches Wort..).

Dieses erste Treffen hat aber nur kurz angehalten und die beiden sind bereits nach einem Tag wieder abgezischt in Richtung Norden von Westaustralien. Sie sind gerade auf einer Tour durch die Kimberleys, ein Traum, eine tolle Landschaft, die wir selber noch nicht gesehen haben. Und danach machen sie eine zweite Tour von Broome wieder nach Perth und werden uns Anfang November wieder beehren. Bei all der Freude und ersten Sightseeingtouren haben wir doch glatt auf ein Gruppenfoto vergessen, das wird nachgereicht.

Aber auch Ilgi, Stefan's Busenfreund seit Jugendzeit und jetzt Top-Chinaverkaeufer der VAI, und Steffi sind gerade angereist und geniessen den Nationalfeiertag bereits in Perth. Mit uns, juhuu.


Sonntag, 18. Oktober 2009

Fruehling in Australien

In Oesterreich wird es immer kaelter, ja man hoert sogar von regem Schneetreiben und geoffneten Skigebieten? Gar nicht wirklich vorstellbar 14000 Kilometer entfernt. Hier in Australien hat der Fruehling begonnen. Anders als in Oesterreich beginnen die neuen Jahreszeiten immer bereits am ersten des jeweiligen Monats. Also bereits am 1. September wurder der Fruehling eingelaeutet.

Seit dem entwickelt sich das Wetter wirklich blendend. Der Regen wird immer weniger und speziell die Flora spriesst und gedeiht. Saftig, gruene Wiesen sind eher eine Raritaet in Perth. Aber in den Wintermonaten und auch jetzt noch staunten wir sehr, wie alles richtig gruen wurde. Natuerlich immer noch nicht vergleichbar mit einer oesterreichischen Alm. Aber wer normalerweise Sand und Staub und ausgetrocknete Landschaften gewohnt ist, fuer den ist das natuerlich schon was Aussergewoehnliches.


Und so bluehen auch die tollen Wildblumen ueberall. Speziell im Kings Park, im botanischen Garten, kann man auf kleiner Flaeche die tolle Vielfalt westaustralischer Flora bewundern. Dieses Wochenende haben wir mit Kamera "bewaffnet" einen Spaziergang durch den Park gemacht um dieses Schauspiel festzuhalten. Nur auf unserem Balkon wollen die Wildblumen noch nicht so, mal schauen ob das noch was wird ;-).

Als Reisezeit ist somit auch das Fruehjahr zu empfehlen, weil die Landschaft einfach wieder eine andere, spannende Seite zeigt. Naehere Informationen sowie Buchung bei MarleneundHofiKoalareisen unter 0680-2148870.

Montag, 12. Oktober 2009

Australian Open wir kommen

Ein Kindheitstraum geht in Erfuellung. Marlene und ich fahren zu den Australien Open und schauen uns ein Halbfinale und das Finale an!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Ist das denn zu glauben? Ich kann es immer noch nicht wirklich fassen. Aber ich habe Tickets bekommen. Billig ist das Ganze nicht, aber "Wos kost die Woet". Billigfluege sind gebucht, Hotel auch und die Tickets am Postweg, juhuu. Roger wir kommen. Das wird ein Spiel, Roger Federer gegen Del Potro. Ich bin schon ganz nervoes, wenn ich daran denke.. ;-)

Das ganze haben wir eigentlich der Unternehmungslust von Stefan, meinem Arbeitskollegen aus Graz, zu verdanken. Der schneit immer in mein Buero mit einer Meldung wie: "Auf geht's, fliang ma zu de Australian Open im Jaenner, Fluege san voi billig, mit Tigerairways san ma um 244 Dollar hin und retour dabei". 15 Minuten spaeter ist dann meist der Flug gebucht.


Samstag, 3. Oktober 2009

Smoke Free Perth Royal Show

Wir lassen natürlich kein Event aus, dass sich in Westaustralien anbietet. Und genau wie in Wels ist auch in Perth eines der wichtigsten Ereignisse des Jahres das Volksfest mit gleichzeitiger Tier- und Traktorschau.


8 Tage hat die "Smoke Free Perth Royal Show" gedauert und heute, am letzten Tag, haben wir die Chance genutzt und uns ab zu den Claremont Showgrounds begeben um dieses ländliche Ereignis in der Grossstadt mitzuerleben.

Dabei ist natuerlich der Titel ganz wichtig, die "Smoke Free...". Zum ersten Mal war dieses Jahr die "Show" rauchfrei, es durfte also nirgends geraucht werden, wirklich nirgends. Im Radio haben sie ganz stolz verlautbart, dass dadurch die Show zur grössten rauchfreien öffentlichen Veranstaltung der Welt geworden ist, toll, nicht wahr? 400,000 Besucher kommen in diesen 8 Tagen zu Zuckerwatte, Ringelspiel, Traktorausstellung, Kuhmelken, Schafscherwettkämpfen etc. Das Gelände ist doch ein bisschen kleiner als in Wels, weil die ganzen neuen landwirtschaftlichen Geräte nicht ausgestellt werden. Sie haben nur ein paar historische Traktoren herumstehen und einen neuesten Mähdrescher, das war es auch schon. Die Super-Reformwerkrampe fehlt da natuerlich sehr. Auch der Pöttinger hat gefehlt.

Aber wie in Wels gibt es Pfannen, Töpfe und Bügeleisen zu kaufen, die Milchproduzenten lassen ihre Produkte verkosten, die schreienden Standverkäufer versuchen ihre neuesten Wischfetzen zu vertreiben in toller Showmanier. Für mich war das natürlich ein Stück Heimat und ich habe mich eigentlich ganz wohl gefühlt. Für Marlene war das anders, die wollte eigentlich gar nie so richtig hin, aber abhacken wollte sie es dann doch auch. Trotzdem hat man ihr die Abneigung die ganze Zeit ansehen können. Na ja, das ist halt so wenn eine aus der Grossstadt auf so ein ländliches Ereignis geht, das passt nicht zusammen ;-)

Einer der grössten Unterschiede zur Welser Messe und Volksfest sind die "Showbags". Deswegen gehen neben den Ringelspielen z.B. die Kinder eigentlich auf die Show. Diese "Showbags" sind Zusammenstellungen von verschiedenen Süssigkeiten zu "Angebotspreisen"(siehe Foto). Da bekommt man dann eben einen "Schokoshowbag" mit 2 Mars, 2 Snickers, ein paar anderen Schokosachen um tolle 10 Dollar. Ach wie toll. Wenn man genauer hinschaut ein tolles Geschäft für die Verkäufer, aber wen stört das, wenn man die Kinder wieder für eine Stunde ruhig stellen kann. Diese Showbags beschränken sich aber nicht mehr nur auf Süssigkeiten, man kann auch Zeitschriften-Showbags kaufen. Zum Beispiel fuer Männer gibt es den "Men's Health"-Showbag mit zwei Ausgaben der Zeitung, einer Trinkflasche, einem Kopfshampoo und noch ein paar anderen Sachen zum Erstehen, ach wie super. Ich habe trotzdem nicht zugeschlagen.


Ansonsten sind die Petersburger Schlittenfahrt, Dagada usw. alle vertreten. Meiner Meinung nach natürlich wieder nicht so toll wie in Wels. Aber vielleicht bin ich hier doch ein bisschen vereinnahmt. Da muss ich Marlene doch mal die Welser Messe zeigen.

Alles in allem war es ein interessanter Nachmittag, wir haben gesehen was wir sehen wollten aber nächstes Jahr wird uns die Show wahrscheinlich nicht wieder sehen. Einmal hat's gereicht.

Dienstag, 29. September 2009

Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehn...

Am letzten Tag gings dann ab in den Wald, ins Valley of the Giants zum Tree Top Walk. Die Bäume dort sind mehrere hundert Jahre alt und werden über 60m hoch. Auf besagtem Tree Top Walk kann man in 40m Höhe einen Rundgang in den Baumwipfeln machen - so wie der Baumkronenweg in Kopfing nur a bissi höher :-)



In der Nähe von Pemberton wurden diese hohen Bäume dann teilweise in Feuerwachtürme umgewandelt in dem man Eisenstäbe in den Stamm geschlagen hat und am Wipfel dann ein Baumhaus installiert hat. Auf einige diese Bäume kann man heute noch raufklettern, was wir natürlich gleich gemacht haben. 60m am Baumstamm rauf in ein im Wind schwankendes Baumhaus. Ich muss zugeben, ich hatte ziemlich wackelige Knie, als ich wieder am Boden angekommen bin. Das war doch nicht so ohne...


Zwischendurch haben wir dann noch ein paar Abstecher an die Küste, an den Mandalay Beach und den Point D'Entrecasteaux gemacht.


Und dann gings auch schon wieder ab nach Perth. Unser Navi hat den kürzesten Weg quer durch die Pampa, teilweise auf unasphaltierten Straßen bestimmt, dem sind wir gefolgt; was auch noch mal ein wenig aufregend war nachdem sich die Schotterstraße mit dem Regen als ziemlich rumpelig erwiesen hat :)


Sonntag, 27. September 2009

Albanien und Dänemark

Albany war ja früher mal eine bedeutende Walfängerstadt; die frühere Walstation wurde nun zu einem Museum umgebaut. Von dort aus hat man auch einen super Blick auf die Bucht vor Albany in der sich um diese Jahreyzeit immer viele Wale tummeln. Und auch an diesem Tag konnten wir von der Küste aus 2 Buckelwale sehn, die in der Bucht 'gespielt' haben.

Dann gings weiter die Küste entlang nach Denmark. Die Landschaft dort ist einfach wunderschön:

Windfarm bei Albany

Salmon Holes

Natural Bridge

Samstag, 26. September 2009

Langes Wochenende im Süden

Um 6 Uhr hiess es heute Aufstehen und um 7 ging das Abenteuer in den Sueden los. Nachdem es ein langes Wochenende sein sollte, haben wir mit viel Verkehr gerechnet, aber das hat sich gar nicht bestätigt. In Westaustralien kann es anscheinend gar nicht zu einer zu grossen Verkehrsbelastung kommen (ausser in der Rush Hour in Perth selber). Fast keine Autos haben uns auf diesen 400km am Albany Highway Richtung Sueden begleitet.

Nach einem kurzen Stopp in Williams (um selbstgemachte Himbeer-Kokos-Schnitten auf dem Wochenendmarkt zu kaufen) sind wir gerade rechtzeitig zum AFL Finale in Albany angekommen. Die alten Häuser und die Wahnsinns-Aussicht warn fuer die naechsten 3 Std mal egal. Bei Fishburger und Bier haben wir unser erstes Footy Finale miterlebt. St.Kilda gegen Geelong, es war extrem spannend, da die beiden Mannschaften total ausgeglichen waren, schlussendlich hat dann aber doch Geelong gewonnen.


Dann hieß es aber endlich Sightseeing in Albany. Die Stadt selber ist recht überschaubar, aber ganz nett. Albany ist die älteste Siedlung in West Australien und war von relativ hoher Bedeutung als noch Wale in Australien gefangen wurden. Die Küste dort ist wunderschön, mit vielen kleinen vorgelagerten Inseln.


Freitag, 25. September 2009

Jetzt wirds Fruehling...

... zumindest schauts sehr danach aus. Fuers kommende Wochenende sind 26 Grad vorausgesagt und das nuetzen wir gleich aus um ein neues Stueck Westaustralien zu erkunden. Montag ist ja Feiertag, da die Queen Geburtstag feiert, deswegen haben wir ein langes Wochenende hier. Morgen (wahrscheinlich sehr, sehr, sehr bald) in der Frueh gehts runter nach Albany. Dort bleiben wir eine Nacht, dann gehts weiter durch diverse Nationalparks nach Pemberton und von dort dann wieder rauf nach Perth. Dh ein Wochenende voller Natur, Wandern und ein wenig Weinkosten - moeglicherweise :)

Diese Woche hab ich ja jetzt auch meinen Jahrestag hier in Australien gefeiert. Es ist schon ein Wahnsinn, dass das jetzt schon wieder ein Jahr her ist. Solang kommts mir naemlich gar net vor... Lustigerweise warn wir an diesem Tag abends in South Perth essen und hatten ploetzlich ein super Feuerwerk am anderen Ufer des Flusses ueber der Skyline. Super! Keiner wusste was der Grund dafuer war; wir haben dann beschlossen, dass es zu Ehren meines Jahretags war. Hat mich recht gefreut :) Musste dann natuerlich gleich an unsere Girkes denken; ich finds recht schad, dass sich euer Besuch im Jaenner zum Australia Day jetzt doch net ausgeht, aber wir werden versuchen ein paar nette Fotos vom Feuerwerk zustande zu bringen.

Apropos Besuch, bei uns heissts jetzt bald Full House, da einige Besucher anstehn. Wir freun uns schon sehr auf euch alle! So wird wahrscheinlich auch die Zeit bis Weihnachten wie im Flug vergehn... und dann habt ihr uns eh schon wieder fuer mindestens 10 Tage am Hals :)

Reisebericht ueber unseren kleinen Ausflug folgt naechsten Woche!

Sonntag, 13. September 2009

Wal gestrandet

Heute hab ich was Trauriges erlebt. Sitze grad gemütlich auf der Sof und schau mir die Nachrichten an, als sie plötzlich einen Bericht bringen über einen Baby-Buckelwal, der am City Beach in Perth gestrandet ist. Da dieser Strand nur 10 min von uns entfernt ist, bin ich sofort mit Fotoapparat bewaffnet ins Auto gesprungen und bin hingedüst.

Der Anblick war einfach schlimm, da lag er der 'kleine' Wal und kämpfte gegen die Wellen an, die ihn immer wieder zurück an den Strand spülten. Es warn natürlich schon hunderte Leute und auch die Tierretter da, die ihn wieder hinaus ins offen Meer geleitet hätten, sobald er sich vom Strand weggerrettet hätte. Anscheinend hatte er es im Laufe des Tages auch schon 2 mal geschafft, war dann aber immer wieder angespült worden. In den Nachrichten sagten sie, dass es wahrscheinlich seine ersten Wanderung war, er aber dann von Killerwalen attakiert wurde und strandete. Und schön langsam haben ihn die Kräfte verlassen. An der Rückenflosse war er verletzt und am Bauch schon ganz aufgeschunden von der Reibung des Sands. Helfen konnte man ihm nicht und einschläfern konnten sie ihn auch noch nicht, da die Brandung zu stark war und er sich noch zuviel bewegt hat, was dann für die Tierretter zu gefährlich gewesen war. Man kann also nur warten, entweder dass er es doch noch raus ins Meer schafft, oder aber - was wahrscheinlicher ist - dass er stirbt.


Leider wars schon sehr dämmrig, weswegen die Fotos ziemlich unscharf geworden sind, aber so schön war der Anblick eh net :( Normalerweise sieht man sowas immer nur im Fernsehn, wo dann alle Helfer immer weinen wenn sie den Walen nicht helfen können. Jetzt weiß ich wie sich das anfühlt, nämlich wirklich ganz schlimm. Irgendwie bildet man sich ein, der Wal schaut einen direkt an mit seinen großen schwarzen Augen, und man ist einfach nur machtlos.

Donnerstag, 3. September 2009

Zurueck im Winter

Unser Aufenthalt an der Gold Coast ist leider so schnell vergangen, dass wir keine Zeit mehr hatten noch waehrenddessen ein Update zu schreiben. Mittlerweile sind wir wieder in Perth angekommen – mit meinen Eltern im Gepaeck.


Nach unserem Kurzaufenthalt in Noosa haben wir uns dann am Montag Richtung Gold Coast aufgemacht. Unser Hotel dort lag mitten in Surfers Paradise und zu unserer Freude wurden wir im 21. Stock einquartiert, wodurch wir eine super Aussicht auf die umliegenden Hochaeuser und das Meer hatten. Ihr koennt euch vorstellen dass wir des oefteren gemuetlich mit Bier und Fernglas bewaffnet auf dem Balkon sassen um Leute zu schaun :)


Dienstags stand dann gleich der ersten Programmpunkt an, ein Besuch im Warner Brothers Movie World. Ich bin ja eher kein Achterbahnenfan, nachdem mir am Urfahrmarkt mit der Petersburgerschlittenfahrt mal extrem schlecht geworden ist. Nichtsdestotrotz war ich zwar ein wenig unsicher aber voll motiviert fuer die ersten Fahrt im Superman-Rollercoaster. Wer weiss, vielleicht wuerd ich ja noch zum totalen Achterbahn-Fan warden. Aber leider - wie befuerchtet - war mir nach der ersten Fahrt wirklich schon ein wenig mulmig im Magen und nach dem Batman-Spaceshot war mir dann endgueltig so schlecht, dass ich das mit den Achterbahnen gelassen hab. Hab dann auch nachher erst gelesen, dass man nicht mit den Geraeten fahren sollten, wenn man unter Seekrankheit leidet... da hatten wir die Erklaerung und meine Tabletten hatte ich leider nicht mit. Stefan hatte allerdings keinerlei Probleme und ist unzaehlige Male mit den verschiedenen Achterbahnen gefahren. Zum Glueck warn auch relative wenig Leute im Park, wodurchs nie wirklich lang zum anstellen war.


Am naechsten Tag gings dann nach Brisbane - Sightseeing und Bootfahren. Brisbane hat uns allen sehr gefallen, im Vergleich zu Perth ist da ja wirklich viel mehr los, obwohl Brisbane nicht sehr viel groesser als Perth ist.

Donnerstag und Freitag wars dann zum Golfspielen. Donnerstag als Zuseher beim Turnier meines Vaters, Freitag dann zum selber spielen. Leider war das WM-Transplantierten-Turnier am Donnerstag ein wenig schlecht organisiert, das Glueck war auch nicht wirklich auf seiner Seite, und somit konnte mein Vater heuer leider keine Medaille mit nach Hause nehmen. Hat aber dem Spass keinen Abbruch getan.


Bevor wir uns Sonntag abends dann wieder nach Perth aufgemacht haben, sind wir noch ein Stueckchen weiter suedlich nach Byron gefahren. Der Landzipfel der dort ins Meer hinausgeht ist der oestlichsste Punkt des Australischen Festlands und die dazugehoerige Bucht ist wunderschoen. Vom Aussichtspunkt aus hatten wir dann das Glueck ein Rudel Delphine zu beobachten, die auf den Wellen gesurft sind und einige Buckelwale auf ihrer Wanderung konnten wir auch sehn. War super!


Alles in allem also ein super und sehr relaxter Urlaub an der Ostkueste. Das Wetter war dann zusaetzlich einfach noch das Tuepfelchen auf dem i. Zurueck in Perth mit erfrischenden 15-18 Grad und taeglichem ist da schon fast ein kleiner Kaelteschock. Aber zumindest gehts bergauf, es kann nicht ewig so kalt bleiben.



Sonntag, 23. August 2009

Winterurlaub in den Sommer

So, jetzt sind wir angekommen an der Ostkueste um unseren Winterurlaub zu geniessen. Eigentlich ueberraschenderweise hat sich herausgestellt, dass es doch ein Sommerurlaub werden konnte. Bis jetzt hat es nur ueber 30 Grad gehabt. Endlich wieder Sommer!!


Nach einer Nacht im Flieger (eigentlich waren wir nur 3,5 Stunden in der Luft aber weggeflogen sind wir um 12 und angekommen um 5.50 in der Frueh - die Zeitverschiebung machts moeglich). Dann sofort ins Mietauto und ab in Richtung Sunshine Coast. So nennt sich die Kueste noerdlich von Brisbane, wo wir angekommen sind. Wir haben dann bereits um 8 Uhr in der Frueh Marlene's Eltern getroffen, die auf uns beim Eingang vom Australia Zoo gewartet haben. Crikey. Dieser Zoo wurde von Steve Irwin's Eltern gegruendet, der beruehmte Crocodile Hunter, den man aus Film und Fernsehen kennt. Leider ist er ja erst kuerzlich bei einem seiner verrueckten Abenteuer ums Leben gekommen.

Der Zoo ist wirklich nett und zeigt alles, was man sich von Australien erwarten kann. Echte Baeren gibt es nicht, aber Koalabaeren, das ist ja eigentlich noch besser. Haufenweise Krokodile natuerlich, die sind bei den vielen Shows die es zu sehen gibt aber eher nicht so in Partylaune und gehen es ruhiger an. Da braucht man sich keine Safarieinlagen erwarten. Wir haben uns aber fast alle Shows angesehen, vom Otter-fuettern, die Crocoseum Supershow, das Elefanten-fuettern, Koalastreicheln, etc. Es hat uns vier recht gut gefallen obwohl es laut Vroni viel zu wenige Raucherzonen gegeben hat. In Australien muss man selbst im Freien oft einen designierten Rauchbereich finden, bei dem man dann im Umkreis von 4 Metern rauchen darf. Mir und auch Marlene taugt das eigentlich sehr, fuer einen Raucher ist das natuerlich sehr herausfordernd.

Am Abend haben wir uns wieder getrennt, aber nur fuer 2 Tage. Wir sind weiter in den Norden gefahren und Rudi und Vroni sind schon an die Goldcoast in den Sueden wo ja bald die Spiele beginnen werden. Marlene und ich sind nach Noosa geduest. Der erste Eindruck: eine Super Sommer Stadt mit Bibione-Flair, Bali-Strand und Wellen, gutem Eis, Faehrenfahrten wie in Venedig und natuerlich wie ueberall in Australien Super-Essen.


Beim Spazierngehn in Noosa haben wir auch unseren ersten wilden Koala beim Baumklettern gesehn. So suess!!

Montag, 17. August 2009

Auf, auf an die Gold Coast zu den Transplantierten Spielen

Bald ists soweit und wir machen uns auf an die Ostkueste. Einerseits um uns natuerlich mal wieder was von Australien anzuschaun, andererseits aber natuerlich auch um meinen Vater bei den Transplantierten-Weltspielen anzufeuern, wo er in der Kategorie Golf antreten wird! Seinen Personal Trainer, Vroni, hat er auch wieder dabei, und wir reisen extra aus Perth an, dh es kann eigentlich nichts schief gehn :-) (Ausser vielleicht, dass die Golfbaelle manchmal ein Eigenleben entwickeln und einfach nicht so wollen wie man selber will...)

Rund um die Spiele herum haben wir natuerlich vieles vor, Stefan und ich werden ein paar Tage rauf nach Noosa fahrn, dann natuerlich Brisbane wo wir die Story Bridge raufklettern wollen, Australia Zoo, etc etc. Und das Wetter soll dort drueben ja schon viel besser sein als in Perth, vielleicht geht sich sogar ein kleiner Huepfer in den Pazifik aus.

Wir freun uns schon sehr, ich besonders natuerlich auch auf die Zeit mit meinen Eltern. Fuer alle die's interesssiert wie's dem oesterreichischen Team bei den Spielen so geht, gibts auch einen Blog, der immer aktuell uebers 'Team Austria' berichtet http://worldtransplantgames09.over-blog.de/

Alles weitere dann auf unserem Blog wenn wir wieder zurueck sind. Dann gibts auch endlich wieder neue Fotos.

Sonntag, 9. August 2009

Sonntagsspaziergang am Strand

Was soll man an einem Sonntag im Winter denn so machen? Vielleicht auf den Berg fahren zum Snowboarden, oder auf den Eislaufplatz..? Wir haben einen typischen Sonntag in Australien verbracht. Spaet fruehstuecken und dann gemuetlich an den Strand fahren um barfuss im Sand zu gehen und die Fuesse ins Wasser zu halten, angenehm. Danach sind wir dann noch auf ein Eis gefahren.


Ok, ok, es fruehlingt schon ein bisschen hier in Perth. Super. Den Fruehjahrsputz am Balkon habe ich schon erledigt, wie Marlene in Oesterreich war und die Regenguesse werden weniger. Nachdem ich mir bei meinem Trip in Finnland auch eine Suunto Pulsuhr mit GPS zugelegt habe geht es mit der Kondition auch wieder steil bergauf. Die zweite Runde um den Lake Monger ist ueberhaupt kein Problem mehr und der Puls naehert sich dem frueherer Zeiten. Das motiviert sehr. Im Winter mit kurzem Shirt und kurzen Hosen laufen gehen zu koennen ist schon ein Luxus.


Samstag, 1. August 2009

Ein Tag auf der Rennbahn

"A day at the races" haben wir uns diesen Samstag gegeben. Ansonsten kommen ja die Mitarbeiter in der Finanzabteilung eher nicht zum Zug wenn es um Einladungen von Lieferanten oder sonstige Schmeicheleien geht. Aber dieses Mal hatten wir Glueck und ein Einkaeufer hat die Einladung zu einem "corporate day" beim Pferderennen am Belmont Race Course an einen Kollegen und mich weitergeleitet. Nachdem dann mein anderer Kollege auch kurzfristig auf die Baustelle fliegen hat muessen, haben sich Marlene und ich in unser bestes Outfit geworfen und sind Richtung Belmont geduest.

Eintritt in den VIP-Bereich, ein gratis 3-gaengiges Menue und Trinken war auch reichlich vorhanden, optimal. In unserem Bereich wo ca. 100 Kunden dieser Firma verkoestigt wurden, waren sogar 2 Wettbuerostaende. Mit dem Wetten konnten wir uns zu Beginn noch gar nicht anfreunden, auf welches Pferd sollte man auch setzen, keine Ahnung. Aber bei den Australiern ist das wirklich ganz gross im Trend, Pferderennen ist ein Multimilliarden-Geschaeft hier am roten Kontinent.

Wie gesagt, am Anfang haben wir uns noch aufs gratis Bier und das tolle Essen konzentriert, dann haben wir bereits begonnen mit ein paar "mystery tips". Wir haben einfach einen Dollar gezahlt und die Maschine hat uns einen Siegertip ausgespuckt. Natuerlich haben wir dabei kein Glueck gehabt. Beim 4. Rennen des Tages sind wir dann aber richtig auf den Geschmack gekommen, sind mal raus aus dem VIP-Balkon runter zu den Pferden und direkt an die Strecke. Beim 5. Rennen haben wir dann jeder ein Pferd gewaehlt, nachdem wir auch den Rennkatalog bereits lesen konnten und haben ein paar Tips plaziert. Und siehe da, schon hat das ganze gefruchtet und wir haben ganze 2.6 Dollar gewonnen (vorher haben wir aber schon 8 Dollar verloren). Damit hatte der lange Nachmittag einen netten Ausklang und wir haben die schon sehr lustigen oder zu lustigen Gastgeber ins Kasino weiterziehen lassen und sind selber mit 2 Freunden in ein deutsches Lokal zu einer Stelzen weitergezogen (hmmm).


Dieser Tag war durchaus sehr interessant und hat uns auch gut gefallen. Das Essen war auch spitze und wir kennen uns jetzt auch aus, wenn es im Wettbuero um "Trifecta", "Quinella" usw. geht. Aber trotzdem werden wir eher nicht jeden Samstag nachmittag auf der Rennbahn wieder zu finden sein, das laesst sich ausschliessen. Ausserdem sind wir wieder ein Wochenende nicht auf den Golfplatz gekommen und ich frage mich schon langsam, ob mir Marlene das Golfen nun endlich mal beibringt oder ob sie absichtlich nicht mit mir hingeht, damit ich auf alle Faelle hier nicht an sie rankomme. Man wird sehen...

Mittwoch, 29. Juli 2009

Zurueck im kalten Australien

Bin nach einem laaaaaaangem Flug und viel Herumwarterei auf diversen Flughaefen wieder gut in Perth angekommen. Danke an alle fuer die tolle Woche in Oesterreich, ich hab mich sehr gefreut euch alle mal wieder zu sehn - auch wenns teilweise nur sehr kurz war. Stefan hab ich das Flieger-Lied schon vorgesungen (und getanzt), aber ich glaub er kann meine Begeisterung nicht ganz teilen, hihi.

Ich konnte auch meine ganzen Mitbringsel und Geschenke erfolgreich importieren, mir wurde diesmal gar nichts abgenommen. Es hat auch niemanden gestoert, dass ich anstelle der 2250ml Alkohol, 3750ml mithatte :) juchuh!

Wollte heute eigentlich gleich in die Arbeit (jaaaah, fuer alle die's noch nicht wissen, ich tu jetzt auch wieder was), aber meine Chefin meinte, dass ich mir den Tag noch frei nehmen soll. Jetzt hab ich den Firmenlaptop halt pro forma mit nachhause genommen, ich kann mich aber eh nicht aufraffen wirklich was zu tun. Praktischerweise ist die Firma naemlich im gleichen Gebaeude wie unsere Wohnung, dh es macht eigentlich wirklich fast keinen Unterschied ob ich daheim oder im Buero sitze. Jedenfalls arbeite ich dort jetzt seit Ende Juni wieder als Business Consultant bzw als Account Manager, was mir sehr viel Spass macht. Das Unternehmen ist eine Start-Up Webmarketing Firma und ich bin quasi die erste Mitarbeiterin, die sie haben. Ist alles komplett neu und voll aufregend. Die zwei Besitzer sind ausserdem noch sehr jung und extrem motiviert und das Arbeitsklima ist super. Ich bin sehr gluecklich!

Freitag, 10. Juli 2009

1 Jahr in Australien

Heute ist es soweit. Die "Expedition Australien" hat genau vor einem Jahr fuer Hofi mit der Landung am Perth International Airport begonnen. Ein denkwuerdiger Tag.

Aus diesem Grund habe ich von Marlene auch ein besonders spezielles Geschenk bekommen. Zum Abendessen hat es heute eine Kaenguruh-Lasagne gegeben, mmmhhh. Wie koennte man diesen Australien-Geburtstag besser feiern als mit einem ausgezeichneten Glaeschen australischen Rotweins und einer "Skippy"-Lasagne...

Generell ist ja Kaenguruh-Fleisch bei den Australiern gar nicht so beliebt aber wir sind nun drauf gekommen, dass es geschmacklich eigentlich gar keinen Unterschied macht, es aber nur halb so viel kostet wie normales Faschiertes.

Was hat sich veraendert in diesem Jahr:

A) Ich stelle mich auf der Rolltreppe natuerlich auf die linke Seite

B) Beim Autofahren bin ich die Ruhe selbst, das Reissverschlusssystem wird natuerlich eingehalten und eine Hupe hat man in Westaustralien sowieso noch nie gehoert (wuerde gar niemandem einfallen)

C) Fussball, Skifahren, was ist das? Hier wird natuerlich "Footy" geschaut und gelebt. Wir sind auch total mit dieser typisch australischen ansteckenden Krankheit infiziert.

D) "No worries" gehoert zu meinem Wortschatz wie man bei uns "Grias di" sagt.

Diese Liste kann natuerlich endlos verlaengert werden. Ich geniesse es auf alle Faelle sehr hier. Eine Grossstadt, mit Meer, viel Sonne, Palmen. Was will man mehr als am Weg in die Arbeit durch eine Palmenallee fahren zu duerfen und nach der Hacken am Strand den Sonnenuntergang geniessen kann... The best things in life are free!

Montag, 29. Juni 2009

Finnland und Wels

Endlich war es wieder soweit, dass ich, Stefan, nach Europa gekommen bin. In das Mutterland beinahe jeden Australiers. Erstens ergab es sich dabei, endlich wieder in Wels einzukehren. Zwei wunderbare Tage in Wels bei der Familie und natuerlich im Rewue mit meiner elser Gang. Das war wirklich wieder wunderbar, ich hab mich wahnsinnig wohl gefuehlt, danke. Obwohl mich das Wetter wirklich abgeschreckt hat, nicht mal im Winter wird es so schirch in Australien wie es in diesen Tagen in Wels war, pfui. Im September komme ich ja wieder laenger nach Oesterreich, da freue ich mich dann auch alle anderen Freunde die dieses Mal leider zu kurz gekommen sind, zu besuchen, besonders dabei die Wiener Freunde. Ich freue mich schon wieder sehr.

Aber ich bin eigentlich aus einem anderen Grund nach Europa gekommen. Und nachdem ich ja sonst eh immer so wenig von der Arbeit schreibe, wie sich einige beschwert haben, berichte ich auch warum:

Die Einheit in Perth in der ich arbeite ist eine von 9 PPUs auf der Welt von Sandvik. Dies steht fuer Project Production Unit, klingt komisch, ist es auch. Basically heisst das, dass wir eine Projekteinheit sind die nach Leoben berichtet, weil dort das Tagbausegment seinen Hauptsitz hat. Perth ist eine der grossen 3, Suedamerika, Suedafrika und Australien sind die grossen Maerkte und damit auch die groessten Einheiten. Dort geht es rund im Bergbau ueber Tag. Genuegend Eisenerz und Kohle ist vorhanden die abgebaut und nach China geschippert werden muss.

Nachdem viele dieser PPUs gerade neu besetzt wurden und noch nie ein Treffen dieser Einheiten stattgefunden hat war es nun an der Zeit um ein PPU-Management Meeting abzuhalten. Dazu waren die Leiter der Einheiten und die Finanzer eingeladen. Nachdem unser neuer Boss ein Finne ist und in Hollola zuhause ist wo auch eine der PPUs angesiedelt ist, haben wir uns dort getroffen. Die ganze Welt war natuerlich vertreten, Brasilien, Canada, Finnland, Oesterreich, Suedafrika, Indien, China und Australien. Die Mehrheit dabei aber doch Deutsche und Oesterreicher.



Das Meeting hat 3 Tage gedauert und bis zum Koepferauchen wurde praesentiert, diskutiert und philosophiert. Bilder habe ich aber natuerlich nur von der Umgebung gemacht, sorry. Nachdem so ein Meeting ja auch einen sozialen Effekt haben soll und die Leute sich kennenlernen sollen wurde eine schoene Umgebung ausgesucht und auch Rahmenprogramm geboten. Dieses Programm braucht man in Finnland aber nicht wirklich zusammenstellen, das ergibt sich von selbst.

Bier, Sauna, See (in dieser Reihenfolge), gutes Essen, viel Lachs, Baeume, Baeume und nochmal Baeume, und viele Seen. Das Klischee wurde 200% erfuellt. Jedoch hat es eine wichtige Abweichung gegeben. Das Wetter war wirklich sommerlich und dadurch traumhaft. Den Jetlag habe ich auch gut ueberstanden, nachdem die Sonne ja nicht wirklich untergeht zu dieser Jahreszeit, war keine Eingewoehnung noetig.


Toll waren aber die richtig Finnischen Dinge, wie die Rauchsauna. Eine Holzhuette gleich neben dem See ohne Schornstein wo den ganzen Tag auf kleiner Flamme eingeheizt wird und dann bevor man reingeht wird die Tuer geoeffnet, der ganze Rauch geht raus und die perfekte Rauchsauna ist bereit, toll. Wieder was ganz Neues, hat mir recht getaugt. Noch besser wurde es natuerlich, dass man wenn man aus der Sauna wieder rauskommt direkt in den See springen kann (18 Grad, ideal) und dann hatten sie auch noch einen Whirlpool in dem man sich bei einem Bier wieder regenieren konnte, super.

Bevor ich wieder nach Hause zu Marlene geduest bin, habe ich noch die Chance gehabt mir Helsinki anzusehen. Bei diesem tollen Wetter war auch das ein Traum. Ich bin Finnland-Fan.


Mittwoch, 10. Juni 2009

Mehr Fotos von Karijini

Wir haben neue Fotos von unserer Wanderung auf den Mt. Bruce bekommen und auf Picasa gestellt - für alle die sich dem Fernweh noch mehr hingeben wollen :-)

Dienstag, 2. Juni 2009

Karijini Nationalpark

Wie schon im letzten Blog-Eintrag erwähnt war dieses Wochenende schon wieder Kofferpacken angesagt. Da am Montag in West-Australien auch ein Feiertag war (nicht Pfingsten sondern 'Foundation Day', das Gründungsdatum der ersten Kolonie in WA), haben wir (Stefan& ich, sowie Stefans Arbeitskollege, Stefan und seine Freundin Kristina) einen Flug rauf nach Newman nahe (180km - also so gut wie keine Entfernung hier in Australien) des Karijini Nationalparks gebucht. Dieser Park ist der 2. größte Nationalpark Westaustraliens und besonders für seine unzähligen, tiefen Schluchten (= Gorges) bekannt. Es gibt hier viele kleine Flussläufe, die dann plötzlich durch tolle Wasserfälle abfallen oder sich in Wasserlöchern ansammeln.


Einquartiert haben wir uns auf einem Campingplatz mitten im Nationalpark. Samstag früh gings also los mit Virgin Blue rauf nach Newman; der Flug war schon mal der erste Spaß, da wir uns gleich mal bei den Stewardessen unbeliebt gemacht haben. Die erste Rüge haben wir gleich mal bekommen, weil wir während des Zeigens der Sicherheitsvorschriften geratscht und nicht aufgepasst haben, dann weil sich Kristina eine Reihe nach vorne sitzen wollte, diese Reihe aber Premium Economy war (eigentlich deutlich zu erkennen an den andersfarbigen Sitzen...) und schlussendlich dann noch weil wir ein leeres Trinkpackerl im Premium Economy Sitz stecken haben lassen. Und das darf man auf keinen Fall, vor allem, wenn man nur Economy gebucht hat... was für ein Vergehen. Die Stewardess war jedenfalls extrem grantig und die Tatsache, dass uns ihr Ärger eher amüsiert hat, hat uns natürlich auch nicht wirklich beliebter gemacht. Aber naja, zumindest war der erste Running Gag des Wochenendes geboren :-)

In Newman angekommen gings dann gleich mal zum Woolworth Proviant einkaufen. Nachdem wir auf dem Campingplatz angekommen sind und unsere Zelte aufgebaut haben, gings dann schon los um die ersten Schluchten zu erkunden. Erste Station war der Oxer Lookout, wo die 4 Schluchten Weano Gorge, Red Gorge, Joffre Gorge und Hancock Gorge zusammentreffen. Es war wirklich atemberaubend und die Fotos kommen mit dem echten Erlebnis leider nie ganz mit. Wir sind dann gleich mal in die Weano Gorge hinuntergeklettert - nicht ganz ungefährlich, weil die Wege teilweise sehr steil sind. Der Winter ist dort oben der Beginn der Trockenzeit, dh wir mussten uns nicht ums Wetter kümmern; im Sommer allerdings ist Regenzeit, und durch die Nähe zur Küste und dem tropischen Wetter dort, regnet es dann fast jeden Tag mal für eine Stunde. Dann kann sich der kleine Bach in der Schlucht schnell in einen reißenden Fluss verwandeln; außerdem ist die Gegend dort sehr reich an Eisenerz (deswegen auch die rote Erde) wodurch dann extreme Blitz-Gewitter entstehen können. Wir hatten jedenfalls keine Probleme mit Gewittern, es war immer schön mit angenehmen 28-30°.


Sonntag hatten wir Großes vor, um 9:00 haben wir uns mit Feldi (M3) getroffen, der beruflich gerade dort oben in der Gegend zu tun hatte, um Mount Bruce (oder Punurrunha in Aborigines-Sprache), mit 1235m der 2. höchsten Berg Westaustraliens, zu erklimmen. Anfangs gings noch ganz gemütlich dahin, aber mit der Zeit wandelte sich der normale Wanderweg dann teilweise in einen richtigen Klettersteig. Wir haben aber alles problemlos überstanden und warn in guten 2 Std am Gipfel angekommen. Dort haben wir uns ins Gipfelbuch eingetragen und gut gejausnet. Leider haben wir alle nicht daran gedacht Gipfelschnaps mitzunehmen, so bliebs dann nur beim Ananassaft. Beim Aufstieg sind wir auch bei einem 'Pebble Mouse Mound' vorbeigekommen, dem Zuhause der Pebble Mouse. Diese Maus sammelt sich ganz viele gleich große Steine zusammen und türmt sie zu einem kleinen Hügel auf, und darunter baut sie dann ihren Bau. Das schützt sie vor der Hitze und wahrscheinlich auch vor Feinden. Gesehn haben wir dann aber leider keine, schade. Getiermäßig wars eigentlich auch nur halb so tragisch, ich habs viel schlimmer erwartet, mit Spinnen überall, in den Schuhen, im Zelt, etc, aber nichts. Beim Wandern sieht man natürlich welche, aber am Campingplatz warn nur jede Menge Termiten, da wir unseren Proviant aber sicher im Auto verstaut hatten, haben die uns auch weitgehend in Ruhe gelassen.


Nach der Rückkehr vom Mt. Bruce gings dann zur Abkühlung in die Hamersley Gorge, wo dann alle schwimmen gegangen sind. Mir war das Wasser zu kalt, ich hab Fotograf gespielt. Die Gorge selber war relativ einfach zu erreichen und wahnsinnig schön. Ein Wahnsinn, was die Natur über Millionen von Jahren so geformt hat.


Montags hieß es dann schon wieder zusammenpacken da unser Flug Dienstag morgen schon wieder um 7:20 zurück nach Perth ging und wir deswegen die Nacht von Montag auf Dienstag in Newman verbracht haben. Auf dem Rückweg sind wir dann noch zur Kalamina Gorge und zur Dales Gorge gefahren. Überall inklusive Badeaufenthalt, im Fern Pool, bei den Fortescue Falls und im Circular Pool... Zum Abschluss eines tollen Wochenendes gabs dann in Newman ein leckeres Essen, eine saubere und warme Dusche und ein gutes, weiches Hotelbett. Campen hat schon was an sich, aber man freut sich dann doch wieder wenn man wieder ein richtiges Bett zum schlafen hat. Hmm, ich glaub, ich werd alt :)


Dienstag, 26. Mai 2009

Auf Goldsuche in Kalgoorlie

Letztes Wochenende bzw eigentlich schon Mittwoch Abend gings ab nach Kalgoorlie, einer Goldgräber-Stadt 600km östlich von Perth. Diesemal haben wir das Auto daheim stehen gelassen und haben das Flugzeug genommen, 50 min Fliegen sind doch bei weitem weniger anstrengend als 6std im Auto. Kalgoorlie wurde 1893 gegründet als man dort unzählige Goldnuggets auf dem Boden gefunden hatte, da dieses Gold ja von irgendwoher stammen musste fing man dann dort überall zu graben an. Die Stadt schaut heute noch immer wie so eine richtige Goldgräberstadt aus, extrem breite Straßen (damit die Kamelzüge umdrehen konnten) , alte viktorianische Gebäude, unzählige Pubs und Bordelle (aber dazu später *g*) . Auf Kalgoorlies wirtschaftlichem Höhepunkt gabs anscheinend 93 Pubs dort und der Alkoholkonsum war doppelt so hoch wie der staatliche Durchschnitt. Wir wollten das natürlich genauer wissen und haben uns am Mittwoch abend ja gleich mal ins Pub geschmissen um einen Lokalaugenschein zu machen. Nach gewissenhaften Studien sind wir der Ansicht, dass das heutzutage noch sehr ähnlich ist.

Eine der Hauptattraktionen von Kalgoorlie ist die "Super Pit", die größte offene Mine Australiens, 4km lang, 1,5 km breit und mittlerweile schon über 500m tief. Diese Mine kann man von einer Aussichtsplattform anschaun bzw haben wir eine Super Pit Tour gemacht, wo man mit einem Bus direkt ins Minengelände reinfahren kann und dann genau erklärt bekommt, wie das Gold aus dem Stein herausgeholt wird. War sehr interessant und beeindruckend, denn dieses Loch ist wirklich riiiiiiiesig. Im Gegensatz zu dieser modernen Mine kann man dann in der Mining Hall of Fame eine alte Mine besichtigen und sehen, wie die Leute vor 100 Jahren gearbeitet haben, was nicht weniger beeindruckend war. Wenn man genau in die Super Pit hineingeschaut hat, konnte man überall die alten Minenschächte sehn, die die Leute früher mit der Hand in den Boden hineingegraben haben. So sind sie über 1km tief gekommen, das ist schon ein Wahnsinn wenn man sich das vorstellt.


Irgendwie war sowieso ganz Kalgoorlie (und die Nachbarstadt Boulder, die mittlerweile aber eh schon zusammengewachsen sind) voll mit alten Museen und Häusern, und man wurde die ganze Zeit daran erinnert, wie die Menschen hier früher gelebt haben. Am Anfang gabs ja gar nichts, nicht mal frisches Trinkwasser, das wurde - bevor die Pipeline von Perth her gebaut wurde - aus dem Grundwasser gewonnen, das hier 6mal salziger als Meerwasser ist. Dann gabs natürlich keine medizinische Versorgund und nicht mal gscheite Häuser. Dh im Sommer wars extrem heiß mit über 40 Grad und im Winter dann saukalt mit eisigem Wind.

Wir haben uns jedenfalls durch diese ganzen Museen gearbeitet und gelesen und uns dann abends immer ein Bier in einem der unzähligen Pubs gegönnt. Mittlerweile gibts nur noch 45 Pubs, was auch net schlecht ist. Das spezielle an vielen Pubs hier sind allerdings die Mädels, die hinter der Bar arbeiten und manchmal gleich oben ohne oder eben sehr leicht bekleidet sind. Die bekannteste dieser Pubs ist der Wild West Saloon im Exchange Hotel, das anscheinend das meist fotografierteste Pub der Welt ist. Die Mädels arbeiten dort wirklich nur mit Negligee und Strapsen bekleidet und für genügend Trinkgeld fällt dann schon mal das eine oder andere Stück. Dementsprechend viele Männer bevölkern dann natürlich auch die Pubs, als (komplett angezogene) Frau kommt man sich da oft gleich ein wenig einsam vor :-)

Das 'Metropole Hotel' (heißt zwar Hotel, ist aber ein Pub) ist aber aus einem ganz anderen Grund interessant, hier gibts nämlich einen Minenschacht der direkt an der Bar endet. Somit konnten die Minenarbeiter früher direkt von der Arbeit zum Feiertagsbier. Heute ist der Schacht mit einer Glasplatte bedeckt, man sieht aber immer noch die alte Leiter und den Abgang in die Mine.

Ein weiterer Höhepunkt (und dieses Wort passt eigentlich sehr gut) war die Tour durch "Questa Casa", das älteste Puff in Kalgoorlie. Vor einigen Jahzehnten gabs noch viel mehr dieser Häuser, heutzutage gibts nur noch 3. Unser Tour-Guide war gleich mal die 'Madame' des Hauses, die uns aber gleich darauf hingewiesen hat, dass sie das Geschäft vor 15 Jahren gekauft hat und sich nicht hochgearbeitet hat :) Sie hat uns einige der Räume gezeigt, inklusive der Outfits und des Equipments der Damen dort und natürlich inklusive einer pikanter Geschichten, was in den Räumen über die Jahre hinweg alles so passiert ist. War sehr interessant.

Dann sind wir auch noch raus aus Kalgoorlie um uns die Gegend (überraschenderweise total grün mit vielen Bäumen und Sträuchern) und die umliegenden kleinen Ort und Geisterstädte anzuschaun. Von Kanowna zB ist nur das alte Straßenmuster, die Bahnhofsplattform und einige Hinweisschilder über, in Broad Arrow gibts nur noch ein Pub, das nicht sehr einladend aussah und in Ora Banda gibts neben dem Pub (das dafür sehr einladend und nett war) nur noch ein paar herabgekommene Häuser (in denen aber immer noch Leute wohnen). Erreichen kann man Ora Banda nur über eine rote Schotterstraße. Dortist sowieso nur die Hauptstraße asphaltiert, fährt man von der ab ists nur noch Schotter.

180km nördlich von Kalgoorlie ist der Lake Ballard, der für seine Eisen-Skulpturen bekannt ist. Diese Skulpturen wurden 2003 im Rahmen des Perth Arts Festivals von einem Künstler auf dem ausgetrockneten Salzsee aufgestellt. Hört sich komisch an, ist aber irgendwie sehr schön. Das in der Nacht zuvor extrem geregnet hatte, war der See nicht mehr ganz ausgetrocknet, sondern relativ gatschig. Wir haben unsere Schuhe ausgezogen uns sind den See barfuß abgewandert, war eine tolle "rote-Erde-Therapie" für unsere Füße :-)


Am Sonntag abend gings dann mit dem Flieger schon wieder zurück nach Perth, in die Zivilation. In Kalgoorlie ist das Leben doch noch um einiges anders als hier. Außer den Pubs, den Puffs und den vielen Goldminen gibts da wirklich net viel. Als Tourist zwar wirklich extrem interessant, *aber hier leben, nein danke...* :-) Naja, aber schau ma mal wie nächste Wochenende wird, da gehts ja mit dem Zelt rauf in den Karijini Nationalpark zur Pebble Mouse.

Dienstag, 12. Mai 2009

Golf, Golf, Golf

Letztes Wochenende stand ganz im Zeichen unserer Golfkarriere. Stefan hatte am Samstag vormittag 2 Trainerstunden und nachmittags haben wir dann das Twilight Special im Joondalup Golfresort ausgenutzt: ab 15:00 Uhr kosten 9 Löcher nur $ 29,- Was für eine Okkasion. Der Platz in Joondalup wurde jetzt schon drei Jahre hintereinander zum besten Golfplatz Australiens gewählt und ist wirklich wunderschön. Die Fairways sind fast so wie man normalerweise bei uns die Grüns hat, die Bunker voll mit schneeweißem Sand und die Grüns waaaaahnsinnig schnell. Jedes Loch total spektakulär (Namen wie "Mooncrater" sagen da eh schon ziemlich viel...) und somit eine riesen Herausforderung. Und Joondalup hat nicht umsonst 2 Känguruhs im Logo, denn die Tiere sind hier wirklich überall und lassen sich überhaupt nicht aus der Ruhe bringen - auch nicht wenn Stefan am Abschlag steht. Wir haben versucht den Känguruhs zu erklären, dass sie sich in Lebensgefahr befinden, aber sie wollten nicht auf uns hören. Ist aber noch mal alles gut gegangen :-)

Am Sonntag sind wir dann schon um 5:30 aufgestanden, weil wir um 7:56 eine Abschlagzeit im The Vines Golfresort hatten, dort wo wir vor einigen Wochen die Johnnie Walker Classics mit Markus Brier mitgegangen sind. Der Platz war wie erwartet auch total schön, wenn auch nicht so spektakulär wir in Joondalup. Leider warn soviele Enten auf dem Platz, dass die Grüns komplett zugesch*** waren, was das Putten natürlich nicht leichter gemacht hat. Und grauslig wars auch. Aber naja, so hatten wir zumindest eine gute Ausrede für die unzähligen 3-Putts :-)

Gestern warn wir auch gleich wieder auf der Driving Range, ganz profi-mäßig unsere am Wochenende festgestellten Fehler wegtrainieren und heute wollen wir auch gleich nochmal gehn. Wir sind also voll motiviert und ich freu mich schon auf Juli auf eine Runde Golf zuhause in Pfarrkirchen. Bzw auf eine Runde Golf hier in Australien mit den nächsten golfenden Besuchern, die wahrscheinlich im September meine Eltern sein werden. Juppidu!

Mittwoch, 6. Mai 2009

Afa -Australisch fuer Auslaender - Lektion 1

Um dem Bildungsauftrags dieses Blogs gerecht zu werden lest ihr heute den ersten Teil der Serie "Australisch fuer Urlauber und Zuwanderer". Denn wie wir aus dem Kommunikationsmedium Internet entnehmen können vernachlässigt der ORF diesen ja kläglich in letzter Zeit. Natürlich wird hier nur gelehrt, was die 2 Zuwanderer auch wirklich schon gelernt und damit aktiv gehört haben.

Nach den unzähligen Kommentaren im Blogeintrag darunter (wir warten..), was denn nun Footy eigentlich für ein Sport ist, fühlen wir uns verpflichtet das Geheimnis zu lüften. And here we go:

Footy =
Australische Sportart, eine Mischung aus Fussball und Rugby wo man mit einem Eierball auf Football-Tore schiesst und das Spielfeld einem Cricketoval entspricht. Marlene möchte noch anmerken, dass die Spieler in ärmellosen Leibchen und sehr kurzen, engen Hosen, eingeölt ihre gestählten Männerkörper präsentieren (den Rest muss man gesehen haben, es ist nicht besser zu beschreiben)

barbie = Grillerei

Brizzie = Brisbane

sunnies = Sonnenbrillen

brekkie = Frühstück

sparkie = Elektriker (ja, ja Mario, ab jetzt hast du einen neuen Namen ;-) )

minty = Minzzuckerl

stubby = Bierflasche

Bundy = Bundaberg Rum (fuer jeden Urlauber ist das Bundy-Coke ein absolutes Muss, goi Maria?)

esky = Kuehlbox

thongs = Sandalen (dieses Wort ist in anderen anglo-amerikanischen Ländern bitte nicht in dieser Form zu verwenden, erzeugt eher Verwirrung!)

Macca [Mäcka] = McDonalds

shela = Frau (Wir alle kennen sie aus He-Man)

me misses = meine Frau

coppa = Polizist

tomato sauce = Ketchup (unser "deutsch"/englisches Wort wird hier nicht verstanden)

booze = Alkohol

CBD = Stadtzentrum (Central Business District)

BYO = "nimm deinen Alkohol selber mit ins Restaurant" - tolle Erfindung, oder? ("Bring Your Own")

Wie man sieht, stehen die Australier sehr auf Verniedlichungen wie man aus den ersten 10 Vokablen dieser Lektion entnehmen kann. Damit das Köpfchen nicht gleich zu viel zu rauchen beginnt, belassen wir es heute bei diesen ersten 19 Vokablen. Mit dem Lernen aber nicht zu nachlaessig sein, die ersten Pruefungen gibt es bereits im Juni und Juli ;-)

Ach ja, und Hopp-Auf dem Kraftwerk Wels, ihr packt das heute. Ich bin echt schon ein bisschen nervös, nachdem www.oebl.at meine meist besuchte Internetseite ist hier in Australien.

Samstag, 2. Mai 2009

Ein Samstag in Australien

Ich geniesse gerade wieder das Leben in Australien. Es ist Samstagabend, erschoepft liegen wir beide auf der Couch und schauen uns das Footy Spiel im Fernsehen an. Ach ja, Footy, was Australischeres gibt es nicht und es ist auch nicht so leicht zu erklaeren, was diese Sportart ist. Aber nachdem ich im Buero bei einer weiteren australischen Tradition mitmache, verfolgen wir diesen Sport mit grossem Interesse. Fuer mich ist das Ganze wegen dem Footy-Tipping im Buero interessant, fuer Marlene wegen der eingeoelten, sportlich-durchtrainierten Maenner.

Footy Tipping, das ist in etwa wie Toto, nur besser weil man gegen die anderen Buerokollegen antritt. Man zahlt 50 Dollar und ist dabei (fuer die ganze Saison), jede Runde gibt es 8 Spiele und man tippt einfach auf den Gewinner. Am Schluss der Saison gewinnen dann die ersten 5 bis zu 300 Dollar und der letzte bekommt sein Geld wieder zurueck. Das Lustige ist wirklich Freitag in der Arbeit, jeder fuellt seine Tipps aus und es wird wild diskutiert, besprochen, etc. Am Montag ist dann der Tag der Wahrheit und die Verlierer der Runde werden lustig angesprochen, die Gewinner gelobt. Ich war bei beiden noch nicht dabei. Nach 5 Runden befinde ich mich auf Rang 11 von 17, was will man von einem Auslaender erwarten, der die Teams nicht kennt und sich bei der Sportart auch noch nicht richtig auskennt.

Warum wir so erschoepft herumliegen heute hat einen anderen Grund. Marlene und ich sind heute Samstag schon um 6:30 Uhr aufgestanden und sind nach Fremantle zum Hafen gefahren. Dort ging es wieder auf ein Boot und nach Rottnest Island, wo wir wieder 2 tolle Tauchgaenge erlebt haben. Wunderbare Korallen, viele Fische und ein Wrack, was will man mehr.

Um 2 waren wieder zurueck an Land haben das ganze Zeug in den Tauchshop zurueckgebracht (am anderen Ende der Stadt) und sind auf einen Burger gegangen (nix Macdonalds, echter australischer, guter Burger) und dann ging es noch ab in den "International Beer Shop". Jetzt kann ich das Footy Spiel mit einem Budvar und Karlovacko geniessen. Karlovacko gibt es gerade im Angebot im Beer Shop, da musste ich natuerlich zuschlagen. So viele gute Erinnerungen an Kroatien kommen da wieder auf, schoen. Und natuerlich gibt es nichts Besseres als europaeisches Bier. Gestern waren wir uebrigens in einem deutschen Restaurant essen, im "Beethoven", Marlene und ich haben natuerlich gleich angemerkt, dass die Musik von Strauss war und nicht Beethoven, aber die Kellner haben natuerlich gesagt, dass das keinem Australier auffallen wuerde. Ich hatte eine gute "Munich Platter", eine Muenchner Platte mit Leberkaese, scharfem Senf, Nuernberger Schweinsbratwuerstel mit Sauerkraut, einem Griesknoedel und ein Geselchtes, wunderbar. Es ging mir danach genau wie wenn ich den ersten Tag wieder in Oesterreich bin und beim Wirten was Deftiges esse, da dreht mein Magen auch ein durch, hier war es in etwa das Gleiche.

Ach ja, jetzt ist es fix, ich komme im Juni nach Europa. Leider ist das Arbeitsmeeting aber nicht in Leoben wie angenommen, sondern sie haben uns jetzt nach Finnland eingeladen. Das ist jetzt heimkommtechnisch nicht so ideal, aber es wird sich schon was einrichten lassen. Ich habe vor, das Wochenende vor dem Meeting in Oesterreich zu sein, das heisst, ich komme am Wochenende des 19. bis 21 Juni nach Oberoesterreich. So ist es zumindest geplant.

Damit ihr auch eine Idee bekommt, wie das beim Tauchen so ist, habe ich jetzt ein Foto fuer euch von Marlene, das ein Tauchkollege bei unserem Advanced Dive Course im Sueden vor 2 Wochen gemacht hat. Also mir gefaellt dieses Bild, wo Marlene gerade durch das Wrack der HMS Swan taucht, das groesste gewollt versenkte Wrack der suedlichen Hemisphaere:


Dienstag, 28. April 2009

Kalbarri Nationalpark

Letztes Wochenende war Anzac-Day, ein furchtbar wichtiger Feiertag für die Australier und Neuseeländer. ANZAC ist die Abkürzung für Australian and New Zealand Army Corps, welches im ersten Weltkrieg unter anderem in Gallipoli gekämpft hat und bei welchem man eben am jährlichen Anzac Day den Gefallenen gedenkt. Wenn in Australien ein Feiertag aufs Wochenende fällt, dann verschieben die einfach den freien Tag auf den Montag; finden wir eine sehr gute Idee, die auch in Österreich eingeführt werden sollte. Jedenfalls war also ein langes Wochenende und wir haben uns kurzfristig entschlossen einen Ausflug in den Norden ins 600km entfernte Kalbarri zu machen. Da es unserer Meinung nicht viel gebracht hätte Freitag nach der Arbeit erst wegzufahrn, dann stundenlang im Stau zu stehn, um dann irgendwann spät in der Nacht anzukommen, haben wir uns entschlossen Freitag lieber zeitig zu Bett zu gehn, um dann lieber gaaaanz bald in der Früh zu fahren. Gaaanz bald hieß dann Abfahrt um 3:20... War zwar momentan ziemlich anstrengend, hat sich dann aber als sehr gute Idee herausgestellt, da um diese Zeit natürlich verkehrstechnisch gar nichts los ist, und wir so ziemlich schnell voran gekommen sind. Aufpassen muss man allerdings um dieses Nachtzeit auf die Känguruhs, die sich da gerne vor die Autos schmeißen, zum Glück haben wir aber kaum welche gesehn und wir haben die lange Fahrt Känguruh-frei überstanden. Nach 6 Stunden Fahrt waren wir dann auch schon in Kalbarri. Die Landschaft ist dort oben schon ziemlich anders als hier in Perth. Wenn es einem hier schon trocken vorkommt, dann ist dort oben schon fast Wüste. Außerdem wandeln sich die endlosen weißen Strände dort zu steilen Klippen, die teilweise auf imposante Art und Weise vom Meer ausgehölt und geformt wurden.


Von diesem Klippen aus kann man um die richtige Jahreszeit sehr gut die Buckelwale auf ihrer Wanderung beobachten, das ganze Jahr über sieht man hier aber Delphin-Familien an der Küste entlang schwimmen und wir hatten wirklich das Glück eine ganze Gruppe zu entdecken. Leider hatte der Fotoapparat nicht den nötigen Zoom, so bleibts ein Erlebnis nur für uns beide - und für 2 französische Backpacker denen wir die Delphine auch gezeigt haben :-) Kalbarri selber ist eigentlich ein winziger Ort, der allerdings schon seit mehr als 100 Jahren als Urlaubsdestination für die Leute von Perth gilt und so gibts dort auch wirklich sehr viele Cafés, Restaurants und Geschäfte, die auch 7 Tage die Woche offen haben. Man fühlt sich fast so wie in Italien. Auch sonst gibts wahnsinnig viele Aktivitäten und Touren, entweder man geht einfach wandern im umliegenden Nationalpark, oder man macht eine 4WD Tour oder man mietet sich ein Boot/Kanu/Tretboot und schippert den Murchison River oder die Küste entlang, oder man geht Fischen, oder Schnorcheln, oder, oder, oder. Es gibt also wirklich genügend zu sehn und zu tun für so einen kleinen Ort.

Da wir am Samstag doch ein wenig müde vom frühen Aufstehn waren haben wir uns das Wandern für Sonntag gespart und sind wir in den "Rainbow Jungle", eine Papagei-Farm gefahren, die wirklich toll war. Die züchten dort alle möglichen Arten von Papageien, Kakadus und Sittichen, teilweise sitzen die in Käfigen, teilweise fliegen die auch wild dort herum und manche plaudern auch gern ein paar Worte mit den Besuchern. An das hatten wir irgendwie gar nicht gedacht, und hat uns gleich mal voll überrascht: wir schaun uns grad zwei große weiße Kakadus an, drehn uns um und wolln zu den nächsten weitergehn und auf einmal kommt ein "Hello" von hinten. Ich hab mir am Anfang ja noch gedacht, Stefan erlaubt sich schon wieder einen Scherz mit mir, aber es war dann wirklich der Kakadu. Wir haben dann nachher noch mit einigen anderen geplaudert, der eine meinte immer "Hello, how's it going?" und "Who wants a peanut?". War sehr lustig. Gleich neben der Papagei-Farm war eine Seepferdchen-Züchterei, die man besuchen konnte, das mussten wir uns natürlich auch gleich anschaun. Die züchten dort die Seepferdchen für die Haltung in Aquarien, trainieren sie praktisch auf ein Leben in Gefangenschaft und verkaufen sie dann an Tierhandlungen in ganz Australien bzw weltweit weiter. Hier warn wirklich 100e Tiere in unterschiedlichen Tanks, so viele auf einmal, dass es schon fast a bissi grauslig war. Interessant wars aber auf jeden Fall. Abends sind wir dann noch in ein Pub gegangen, haben uns das Footy Spiel angeschaut und eine super Seafood-Platte gegessen, Hummer, Shrimps, Chili-Muscheln, Tintenfischringe, Fischfilets, Jakobsmuscheln, ... mmmmmh, so gut.


Am nächsten Tag stand dann unsere Wanderung im Nationalpark an. Kalbarri ist ja umgeben von einem Nationalpark, zu dem einerseits schon die Klippen, andererseits auch die vielen Schluchten die der Murchison River in die Landschaft gefurcht hat, gehören. Diese Schluchten, sogenannte "Gorges", wollten wir zu Fuß erkunden. Praktischerweise kann man eigentlich zu allen Schluchten mit dem Auto fahren, die Straßen sind zwar nicht asphaltiert, aber man braucht nicht unbedingt ein Allrad-Auto um hinzukommen, trotzdem hats uns mit unserem Auto natürlich wieder sehr viel Spaß gemacht. Wir haben uns aber entschlossen, eine 8km lange Wanderung zu machen; hab mir ja auch endlich ordentliche Wanderschuhe gekauft, die mussten natürlich gleich getestet werden. Bestens ausgerüstet (wir wir fälschlicherweise dachten) mit genügend Proviant und Wasser und eingeschmiert mit Sonnencreme und Insektenschutz gings beim "Natures Window" (siehe unser neues Blog-Titelbild oben) los um den "Loop Walk Trail", die Schlögener Schlinge des Murchison River sozusagen, zu bewandern.



Es wär dann eigentlich auch wirklich sehr imposant und schön gewesen, landschaftlich wirklich ein Traum, wenn die Fliegen nicht von Minute zu Minute mehr geworden wären. Der Insektenschutz hat unserer Meinung nach gar nix gebracht und wir haben wehmütig an die daheim vergessenen Fliegennetze gedacht. Naja, bei einer Abfahrt um 3:20 kann man ja nicht an alles denken. Jedenfalls war der letzte Teil der Wanderung, für mich zumindest, nur noch blanker Horror; ich bin ja eh so ein Insektenfan, und auch wenn mir vor Fliegen eigentlich nicht wirklich graust, aber wenns mal mehrere 100 um einen herum werden, da hört sich der Spaß auf. Wir haben versucht die Fliegen-Invasion auch fotografisch festzuhalten, aber man kann es sich, glaub ich, erst so richtig vorstellen, wenn man das erlebt hat. Abends konnten wir uns nicht entscheiden ob uns die Beine vom Wandern oder die Arme vom Wacheln mehr weh taten. Dafür gabs dann wieder ein gutes fischiges Abendessen, das hat uns die Fliegen schnell vergessen lassen.

Montag morgen stand noch eine Hauptattraktion Kalbarri's an, das Pelikan-füttern. Hört sich jetzt nicht wirklich aufregend an, muss aber wirklich toll sein. Seitdem vor ca. 30 Jahren ein Einheimischer immer um die gleiche Zeit in der Früh am gleichen Platz des Flußes Fischen war und die Fischabfälle an die Pelikane und Möwen verfüttert hat, haben sich das die Vögel irgendwann gemerkt und kommen seit dem immer noch um die gleiche Zeit um gefüttert zu werden. Am Sonntag hatten wir leider schon Pech und es hat sich kein einziger Pelikan blicken lassen, die Fütter-Dame meinte, dass das immer ganz unterschiedlich sei, manchmal seien 30 Pelikane da, manchmal nur 5 und manchmal eben leider gar keine. Jedenfalls sind wir am Montag wieder hingegangen und es ist tatsächlich doch noch ein einzelner Pelikan gekommen und hat sich ein paar Fische geschnappt. Naja, nicht gerade so wie wir uns das vorgestellt haben, aber es sind halt doch wilde Tiere, die halten sich halt auch nicht immer an den Zeitplan :-) Dann haben wir uns schon wieder Richtung Perth gemacht. Auf dem Heimweg sind wir nochmals in den Nationalpark und haben noch bei 2 weiteren Schluchten besucht, diesmal allerdings nur von der Aussichtsplattform aus. Wandern wollten wir ohne Fliegennetz nicht mehr. Mittags haben wir noch einen kurzen Stopp in Geraldton eingelegt; diese Stadt fand ich jetzt nicht so aufregend. Vielleicht lags aber auch daran, dass aufgrund des Feiertags ziemlich alles zu hatte, und so gut wie gar nix los war. Naja, und dann gings gleich in einem Stück wieder zurück nach Perth, wo wir schon wieder am Planen des nächsten Wochenendes sind. Haben übrigens gestern gesehn, dass es in Linz 27° hatte, herzlichen Glückwunsch, jetzt überholt ihr uns bald :-)